Ein Gastbeitrag von Celina Distler
„Über Stock und Stein laufen und das auch noch mit so vielen Höhenmetern. Warum macht man sich den freiwillig das Leben so schwer, wenn es auch Läufe gibt, die bei gleicher Länge deutlich weniger anspruchsvoll sind?“
Diese und ähnliche Gedanken hatte ich, als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema „Trail“ beschäftigt hatte. Nach 2 ¼ Jahren habe ich mich dann doch entschieden, dass ich mich für einen Anfängertrail anmelde um selbst zu erleben, warum viele so begeistert vom Trailrunning sind. Skeptisch blieb ich zunächst dennoch.
Angekündigt war mein erster Trail mit 12 Kilometer und rund 170 Höhenmetern über Wald- und Wiesenwege. Somit ideal für den Einstieg in die Welt des Trailrunning. Eins blieb dennoch: der Respekt. Schließlich war ich bisher hauptsächlich auf Asphalt unterwegs und mit deutlich weniger Höhenmetern. Nachdem die Anmeldung sehr spontan (2 Wochen vor dem Lauf) erfolgte, konnte ich zudem auch nicht speziell darauf trainieren.
Das erste Mal Trailrunning
Bereits kurz nach der Ankunft auf dem Wettkampfgelände wurde mir klar: Die Trailrunner sind anders. Nicht besser, nicht schlechter. Einfach nur anders.
Die ganze Veranstaltung wirkte auf mich von Beginn an entspannt, weniger Stressgeladen und weniger Zeitdruck als die klassischen Straßenevents. Zusammen mit den anderen Athleten wurde beim Lauf gemeinsam die Natur genossen und bei schönen Ausblicken auch einmal während des Wettkampfes eine Pause gemacht um von diesem Moment etwas mehr zu haben. Auch an den einzelnen Verpflegungsstationen wird kurz pausiert um in Ruhe Trinken zu sich zu nehmen.
Die Faszination Trailrunning wurde bei mir relativ schnell entfacht und der nächste Trail war bereits in Planung. Nachdem jedoch Bilder mehr sagen als 1.000 Worte, habe ich für dich hier eine kleine Auswahl zusammengetragen und du wirst sehen, dass du auch diese Schönheit der Natur einmal sehen möchtest.
Auf die richtige Ausrüstung kommt es an – das brauchst du zum Trailrunning
Aber was brauche ich aber nun eigentlich für einen „richtigen“ Trail und was erwartet dich dort?
Mein zweiter Trail hatte es dann schon mehr in sich und musste auch hinsichtlich der Ausrüstung etwas besser geplant werden. Denn bei diesem mussten über die Halbmarathondistanz 570 Höhenmeter absolviert werden und das Profil war deutlich anspruchsvoller. Wurzeln, Treppen, steile bergab Passagen mit unterschiedlichem Untergrund waren die Regel. Nun stand ich vor der größten Herausforderung: Was soll man alles mitnehmen? Was braucht man? Was braucht man nicht?
Eines war klar: Trailrunning-Laufschuhe mit einem guten Profil sind unerlässlich. Und nun? Was braucht man noch?
Des Weiteren hatte ich mein Handy mit der eingespeicherten Nummer der Bergwacht dabei und einen kleinen Rucksack mit einer Kleinigkeit zum Essen und Trinken, da ich vorab nicht wusste, wie viele Verpflegungsstationen es geben wird. Auch wenn die Trailläufe hauptsächlich über Wald- und Wiesenwege gehen, läuft man oft in der Sonne, sodass ich mich auch für eine Basecap und Sonnenbrille entschieden habe. Je nach Profil sind auch Trekkingstöcke von Vorteil. Aber keine Angst: Es gibt auch Stöcke, die man zusammenfalten kann und somit sehr handlich sind.
Ein weiterer Unterschied zu den klassischen Events: Es ist oft vorgeschrieben, dass man aus umwelttechnischen Gründen seine eigenen Becher mitnimmt. Hier habe ich mir einen Silikonfaltbecher besorgt. An den einzelnen Verpflegungsstationen bleibt man sowieso stehen, sodass die Befüllung des Bechers auch kein Problem ist.
Bei längeren Strecken empfiehlt sich zudem auch ein Kompass oder GPS-Gerät um schnell wieder Orientierung zu finden und auch Utensilien wie ein Erste Hilfe Kasten oder eine Rettungsdecke.
Checkliste Trailrunning
Für alle, die es gern kompakt und ausführlich wollen, hier die Checkliste fürs Trailrunning als Übersicht.
Wichtiges zur Vorbereitung
- Ausweis
- Geld
- Zeitplan der Veranstaltung
- Ausschreibung
- Besonderheiten beachten
- Powerbank
- GPS Uhr/Kompass
Wichtiges vor dem Trailrunning
- Warme Kleidung (wie z.B. Jacke)
- Getränk
- Sonnencreme
Deine Ausrüstung während des Trailrunning
- Laufschuhe mit griffiger Sohle bzw. spezielle Trailschuhe
- Wettkampfkleidung (je nach Wetter)
- Riegel/Banane
- Kontaktlinsen falls notwendig
- Sonnenbrille
- Startnummernband*
- Schirmmütze
- Haargummi/ Haarband
- Rucksack mit Trinkblase*
- Blasenpflaster
- Silikonfaltbecher*
- Ggf. Stirnlampe*
- Ggf. Rettungsdecke
- Ggf. Trekkingstöcke zum Einklappen*
- Ggf. Erste Hilfe Paket*
Alles für nach dem Trail
- Wechselkleidung/ -schuhe
- Duschutensilien
Übrigens kannst du dir auch auf meinem YouTube Kanal einen guten Eindruck verschaffen, was euch auf einem Trail erwartet.
https://www.youtube.com/watch?v=65tvKB224k0&list=PLUQD_rNiYSBlAfGNAWOaYYaxhFYSG7BJN
Über die Autorin:
Celina Distler, schreibt auf Instagram, Facebook und hat auch einen eigenen Blog.
Mein Name ist Celina und bin 25 Jahre alt. Nach meinem ersten Marathon im vergangenen Jahr, habe ich nun in diesem Jahr das Ziel meine Bestzeit für meinen Halbmarathon im April zu knacken und im Sommer neben zwei Triathlonwettkämpfe auch einen Mammutmarsch zu absolvieren.
Auf meinem Blog auf Instagram und auf Facebook erfahrt ihr mehr über mein aktuelles Training sowie über meine Wettkämpfe.
Auf einen Versuch – ein Erlebnisbericht von Torsten
Da saß ich nun diese Woche da und habe den Gastartikel von Celina editiert und vorbereitet. Und irgendwie habe ich mir gedacht: „Könntest du eigentlich auch mal machen.“ Tja – und wenn man zudem nicht weit von den Bergen weg wohnt, dann auch gleich in den bayrischen Alpen.
Ich suchte mir eine schöne Tour, nicht zu schwer, nicht zu lang und am besten in einer Gegend, in der ich mich auskenne. Also fiel die Wahl auf den wunderschönen Spitzingsee. Von dort wollte ich über den Rotkopf zum Rosskopf laufen und dann über die Untere Firstalm zurück zum See. Sollten etwa 12km mit ordentlichen knapp 600 Höhenmetern werden.
Also Freitag nach dem Bürotag ins Auto und staufrei ab in die Berge. Unten war es noch ordentlich warm, aber dank der Ausrüstungstipps von Celina hatte ich meinen Trinkrucksack* dabei. Nach einem lockeren Einlaufen am See entlang ging es über die Albert-Link-Hütte in den richtigen Anstieg. Es wurde bald richtig steil und aus meinem Laufen ein Gehen. Der Puls war schon sehr hoch, aber es war auch sehr sehr steil.
Gehend bergan – laufend bergab
Im flotten Schritt ging es mächtig schnaufend den Berg hinan. Ab und zu hielt ich kurz inne und genoss die Aussicht – doch dann hieß es wieder Schritt für Schritt weiter. Oben wurde es kurz vor dem unscheinbaren Rotkopf etwas flacher und ich konnte wieder lostraben. Genoss die Aussicht und merkte dabei, dass Aussicht genießen und laufen keine gute Kombination sind. Die verwurzelten Trails brauchten meine volle Aufmerksamkeit.
Wahrscheinlich sind Trailrunner auch deshalb so entspannt und nehmen sich einfach die Zeit für die Aussicht. Machte ich auch – trotzdem stand ich nach etwas weniger als eine Stunde auf dem Rosskopf. Angegeben ist der Wanderweg grob mit zwei Stunden. 😉 Den Gipfel hatte ich dank der frühen Abendstunde für mich alleine und so genoss ich den Rundblick bei einer kurzen Pause, ehe es bergab ging. Apropos Genuss – auf dem Weg zurück kamen mir kurz unter dem Gipfel ein Pärchen entgegen. Sie hatte zwei Weingläser in der Hand und er einen Weinkühler samt Flasche – Kultur pur! Den Sonnenuntergang werden sie genossen haben.
Oben am Rosskopf befindet sich im Winter ein sehr gut bekanntes Münchner Skigebiet, daher kannte ich mich nun auch bestens aus und brauchte mein GPS nicht mehr. Apropos GPS – ich lud zum ersten mal eine Strecke auf meine neue Garmin Fenix 3 HR* und war zufrieden. Reicht völlig zur Navigation beim Laufen!
Ab jetzt ging es bergab und das auch nicht zu steil – der Spaß begann. Flott lief ich dahin und machte schnell Meter. Mal auf gutem Weg mit flottem Schritt, mal steil und rutschig in Trippelschritten und mal von Stein zu Stein hüpfend – immer bei vollster Konzentration und daher war es extrem kurzweilig.
Das merkte ich vor allem, als ich zurück am See war und dort noch die letzte halbe Runde um den Spitzingsee laufen durfte. Der Uferweg war nett – aber verglichen mit dem Spaß in den Bergen ziemlich langweilig. Zurück am Auto beendete ich den tollen Abend mit einem Sprung in den See, einem Belohnungsbier und einer kleinen Brotzeit mit Breze und Landjäger. So geht das hier in Bayern! 😉
Definitiv werde ich das wieder machen und wenn ich jetzt darüber nachdenke, bin ich letztes Jahr beim Achenseelauf auch bereits ein paar Kilometer Trails gelaufen und das sogar im Wettkampf.
Bist du schon einmal Trails gelaufen und hat dir das gefallen? Oder willst du es vielleicht einmal probieren? Freue mich auf deinen Kommentar!
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Torsten
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Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.