Ein Gastbeitrag von Claudia Weise
Nichts macht mehr Spaß, als mit deinem Hund die Natur zu erkunden. Sonne tanken und entspannt über Wiesen, Wälder und romantische Wege laufen. Im Gepäck – der beste Freund des Menschen, dein Hund. Danach seid ihr mit Sauerstoff, guter Laune und Energie durchflutet. Herrlich! Damit das Joggen mit Hund tatsächlich zum echten Erfolgserlebnis für beide wird, check unbedingt meine wertvollsten Tipps.
Warum ein Hund der optimale Laufpartner ist
Nicht nur, dass es einfach mehr Spaß macht in Begleitung deines Hundes zu laufen. Auch die Bindung zwischen Mensch und Tier wird optimal gestärkt. Viele unserer großen und kleinen Vierbeiner lieben es, weite Strecken zurückzulegen. Wenn sie dabei noch stolz ihren geliebten Besitzer begleiten dürfen, haben Sie eine große Freude.
Da sind wir schon am wichtigsten Punkt angelangt, denn es gibt einige Grundbedingungen, die ihr einhalten müsst, damit dein bester Freund auch gesund bleibt. Frage dich zuerst: Ist er denn als Lauf- und Trainingspartner geeignet? Wie stellt man das am besten fest und was wird benötigt?
Voraussetzungen zum Laufen mit deinem vierbeinigen Trainingspartner
Hunde sind grundsätzlich ausdauernde Lauftiere, was sie zum optimalen Partner beim Training macht. Du solltest aber unbedingt individuell Rücksicht auf den von dir auserwählten Hund nehmen, damit ihr auch lange Spaß bei der Sache habt.
Ist mein Hund fürs Ausdauertraining geeignet?
Als Laufpartner sind am besten große Rassen mittleren Lebensalters geeignet, die gesund sind und keinerlei Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat zeigen. Auch kleinere Hunde wie Terrier und Pudel gehören zu den quirligeren Kerlchen und eignen sich gut als Laufbegleiter.
Möpse, Dackel und Bulldoggen beispielsweise sollten aufgrund ihres Körperbaus oder ihrer kurzen Nasen, zu deren Schutz, nicht absolut als Partner beim Ausdauersport gewählt werden. Wenn du dir unsicher bist, schaut beide einfach kurz bei eurem Tierarzt vorbei und klärt die Lauftauglichkeit sicherheitshalber ab. Denn jeder Hund ist individuell.
Wichtig: Kontrolliere während des Laufens auch immer wieder die Schleimhäute deines Hundes. Sind sie schön rosa, hechelt er regelmäßig und zeigt weiter Motivation ist alles in Ordnung. Werden Zunge und Zahnfleisch allerdings ganz blass oder gar bläulich, zieht dein Tier die Lefzen angestrengt nach hinten, hustet öfter ab und zeigt Müdigkeitserscheinungen, solltet ihr unbedingt Pause machen oder ganz aufhören. Erwähne eine bläuliche Färbung der Schleimhäute während des Laufens bei deinem Tierarzt und lasse dies abklären.
Zudem sollte dein Hund mit einem Floh- und Zeckenmittel ausgestattet sein, damit ihr euch keine unnötigen Parasiten aus dem Wald mit nach Hause nehmt. Auch hier solltest du deinen Tierarzt um Rat bitten. Erwähne dabei auch, ob dein Hund während eures Trainings gerne schwimmen geht.
Denk auch du über eine etwaige Zeckenimpfung nach und sprüh dich im Sommer mit Insektenspray ein – gerade, wenn ihr an stehenden Gewässern vorbeikommt. Auch Sonnencreme gehört zur Ausstattung – ja, genauso für deinen Hund, wenn er weiß ist und von Fell ungeschützte Hautstellen aufweist. Dann weiße Ohren beispielsweise ganz dünn mit einer Baby-Sonnencreme schützen. Am besten 20 Minuten vor dem Laufen eincremen.
Das Lauf-Equipment für Hund und Besitzer
Gerade zu Beginn eurer Laufkarriere eignet sich ein gut sitzendes und gepolstertes Brustgeschirr für deinen Hund. Für dich ist ein Hüftgurt am praktischsten, an den du deinen Liebling mit einer Leine hängst. Seid ihr nach einiger Zeit eingespielt und hört dein Trainingspartner gut auf Kommandos, kann er auch ohne Leine neben dir herlaufen.
Wichtig: Da ihr viel in der Natur seid, solltest du unbedingt die Gesetzte und Regeln eurer Region zum Thema „Hund im Wald“ recherchieren, damit deinem Partner und auch den Wildtieren nichts passiert. Im Tier-Fachhandel gibt es raffinierte Wasserflaschen zum Umschnallen, in die auch ein Schüsselchen eingebaut ist. So könnt ihr zwischendurch beide regelmäßig stoppen und kleine Mengen trinken, was besonders im Sommer unbedingt notwendig ist. Zu dieser Jahreszeit solltet ihr übrigens eher morgens oder am Abend laufen gehen.
Seid ihr abends oder in der Dämmerung unterwegs, stattet euch unbedingt mit Reflektoren aus. Berücksichtige das auch bei der Wahl des Brustgeschirrs und der Leine für deinen Hund. Eine Stirnlampe für dich ist sowieso von Vorteil, damit ihr auch euren Weg gut seht. Auch ein kleines Erste-Hilfe-Päckchen, dass du einfach in die Regenjacke einstecken kannst, und die Notfallnummer einer Tierklinik sollten mit im Gepäck sein. Gerade in der Natur kann es zu Verletzungen oder Schlangenbissen kommen. Eine schnelle Reaktion ist dann von Vorteil.
Nimm ein Sacki für das Gacki! Als Hundebesitzer solltest du immer Säckchen mithaben, um etwaige Hauferl aufsammeln und im nächsten Mistkübel entsorgen zu können. Wichtig: Wirf die Säckchen bitte niemals in den Wald – sie verrotten nicht, verschmutzen die Umwelt, verärgern eure Mitmenschen und schaden möglicherweise den Wildtieren.
Alles abgecheckt? Dann geht’s jetzt los!
So hast du dem maximalen Laufspaß mit deinem Hund
Aufwärmen
Um Verletzungsgefahren einzudämmen, sollte nicht nur die Muskulatur des Menschen, sondern auch die Hundemuskulatur vor dem Laufen gut aufgewärmt werden. Am besten vor eurem Start „Sitz“, „Platz“ und „Pfote“ auf beiden Seiten für zehn Minuten üben. Aber auch ein paar Mal Apportieren wärmt den Bewegungsapparat deines Partners auf.
Spart hier aber eure Energie und ganz wichtig: Es muss euch Spaß machen! Verbissenheit und Strenge haben hier nichts verloren. Lobe deinen Hund eher mit der Stimme, als mit Leckerlis, damit der Bauch dann zum Laufen nicht zu voll ist. Das kann nämlich schnell gefährlich werden. Auch seit der letzten Fütterung sollten mindestens 2 Stunden vergangen sein.
Jetzt könnt ihr durchstarten
Wenn ihr alle Voraussetzungen erfüllt habt, könnt ihr starten! Lauft locker los. Schau, ob die Länge der Leine vom Bauchgurt zum Hund für euch beide angenehm ist und ihr genug und auch nicht zu viel Bewegungsfreiheit habt. Am besten beim ersten Co-Run einen breiten Weg wählen, der keine Absturzgefahr birgt und wo ihr entspannt nebeneinander herlaufen könnt. Entscheidet euch vorerst für eine kurze Strecke, die ihr langsam aber konsequent steigert.
Länger als 10 Minuten sollte der erste Run nicht dauern. Wenn dein Hund aufgrund seines guten Gehorsams und der Rechtslage in dem betreffenden Laufgebiet freiläuft, beobachte die Strecke, die er zurücklegt. Viele laufen vor und dann wieder zu Herrchen und wiederholen das. Dein Hund legt also beinahe den doppelten Weg zurück. Bedenke dies besonders an Sommertagen oder wenn dein Hund nach dem Lauf extrem fertig ist. Dann müsst ihr die Distanz verkürzen oder dein Liebling muss lernen, neben dir zu bleiben.
Wirkt dein Hund gestresst, weil er beim Laufen nicht ausreichend schnüffeln kann, baue gerade zu Beginn Gehpausen in euren Lauf ein, wo ihr euch dafür Zeit nehmt.
Lobe deinen Trainingspartner, in dem Moment, in dem er etwas gut macht. Ignoriere die Fehler, korrigiere geduldig und zeig deinem Hund auch deine Freude.
Regenerationsphasen einbauen
Ruhepausen während des Laufens sind wichtig. Ein Abkühlen an einem schattigen Plätzchen mit Trinkpause muss besonders im Sommer ins Training eingebaut werden. Wenn ihr weitere Distanzen lauft, solltest du neben den Belohnungsleckerlis, die du bitte nur sparsam anwendest, auch eine kleine Futterration mitnehmen. Dein Hund sollte genau wie du niemals zu viel auf einmal zu sich nehmen, damit es zu keinen, teils auch sehr gefährlichen Magenproblemen kommt.
Tipp: Nutzt frische Wasserquellen, an denen ihr vorbeikommt, und füllt eure Trinkflasche immer wieder auf.
Wichtig: Kontrolliere die Haut deines Hundes gleich nach dem ersten Lauf, ob das Brustgeschirr auch nirgendwo unbemerkt gescheuert hat. Checke auch unbedingt die Pfoten deines Tieres regelmäßig, ob es sich auch nicht wund läuft oder die Hornhaut sich abarbeitet. In diesem Fall empfiehlt sich eine Pfotenpflegecreme oder auch eine Hirschtalgsalbe, die man vor, während und nach dem Training dünn als Pflege- und Schutzschicht einmassieren kann. Aus diesem Grund solltet ihr eher Waldböden zum längeren Laufen nutzen anstatt von Asphalt.
Im Winter sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Hundepfoten nicht unter Streusalz leiden. Leckt dein Hund nach dem Laufen viel an seinen Pfoten und sind sie gerötet? In dem Fall muss nach dem Training ein warmes Fußbad gemacht werden, die Pfoten gründlich gewaschen und auch die Zwischenzehenbereiche danach mit einem Handtuch gut getrocknet werden.
Joggen mit Hund: Alles klar?
Super – jetzt aber los! Schnapp dir deinen perfekten Trainingspartner – startet gemeinsam ins Laufvergnügen. Dazu wünschen wir dir viel Spaß und Freude beim Joggen mit Hund!
Über die Autorin:
Claudia Weise ist seit ihrer Kindheit Hundebesitzerin und absolut vernarrt in alles zum Thema Hund und Sport.
Ihre Mission ist es, das bestmögliche aus der Beziehung zwischen Mensch und Hund herauszuholen. Dafür betreibt Sie zusammen mit ihrem Partner den Blog Hundeo.
Alle Infos zu Hundeo und weitere Artikel von Claudia findest du unter: www.hundeo.com
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