Eine der häufigsten Fragen in meinem Laufanfänger-Kurs ist die Frage, mit welcher Lauf-App man ein Training aufzeichnen soll.
Gar keine so einfache Frage, wie ich feststellen durfte, als ich mich mit der Antwort mal etwas genauer befasste. Zu schnelllebig ist das Lauf-App Geschäft, zu viele Player auf dem Markt, die zudem noch mit teils versteckten Kosten agieren.
Inhaltsverzeichnis
- Warum das Lauftraining aufzeichnen?
- Was muss eine Jogging-App für Laufanfänger können?
- Warum ist nicht Adidas Runtastic meine Nummer 1 als Lauf App?
- Runkeeper – die beste Lauf-App für Anfänger
- Runkeeper in einem YouTube-Video vorgestellt
- Das sind die Alternativen zu der Lauf-App
Daher habe ich die Jogging-Apps mal genauer unter Lupe genommen und ganz klar im Hinblick auf die Bedürfnisse eines Laufeinsteigers geprüft. Legen wir los…
Warum das Lauftraining aufzeichnen?
Wie haben das eigentlich unsere Vorfahren gemacht, als sie ohne Handy und ohne Sportuhr joggen waren? Ganz einfach, die ambitionierten Läufer waren schon immer zumindest mit einer einfachen Stoppuhr unterwegs und die weniger ambitionierten Hobbyläufer einfach so.
Reicht eigentlich auch, oder? Ja und nein – denn warum soll man sich der modernen Welt verschließen und sein Lauftraining eben nicht aufzeichnen? Zu verlockend und zu motivierend ist die Tatsache, im Nachhinein zu sehen, was man schon alles geschafft hat. Ein echter Poster für deine Motivation!
Aus der Stoppuhr von einst ist heute die Sportuhr oder zumindest die Smartwatch geworden. Doch was, wenn du noch nicht so ein High-Tech-Spielzeug besitzt oder es gar nicht haben möchtest?
Richtig – das Smartphone hilft immer und ist ja auch (fast) immer dabei. Übrigens – warum ich finde, dass du dein Training aufzeichnen solltest, habe ich dir hier geschrieben:
Was muss eine Jogging-App für Laufanfänger können?
Streckenaufzeichnung per GPS, verbrauchte Kalorien, die Pace (also dein Lauftempo), Trainingspläne, Herzfrequenzmessung per Bluetooth, Statistiken in Hülle und Fülle und selbst Navigation – viele der Lauf-Apps auf dem Markt bersten unter der Vielzahl an Funktionen und Features.
Dabei brauchst du gerade als Laufanfänger nur die allerwenigsten davon. Und leider verstecken sich dann eben genau die Funktionen, die du brauchst hinter der Bezahlschranke, die eigentlich alle eigentlich kostenlosen Lauf-Apps irgendwann haben.
Nicht falsch verstehen – ich bin überhaupt kein Freund von ausschließlich kostenlosen Produkten, schließlich steckt hinter jedem kostenlosen Produkt eine Menge Arbeit und eine Lauf-App auf dem hohen Niveau der meisten üblichen Fitness-Apps programmiert sich eben nicht von selbst.
Du möchtest endlich richtig joggen lernen, scheiterst aber immer wieder daran?
- Dann lauf mit uns und lerne Schritt für Schritt richtig zu joggen.
- Du erhältst 8 Wochen einen Trainingsplan, der dich fordert, ohne zu überfordern.
- In einer eigenen App bekommst du alle Inhalte, die du brauchst.
- Zusätzlich bekommst du ein Buch zum Laufstart mit allen Infos zum Einstieg.
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Diese Funktionen brauchst du für mein Laufeinsteiger-Programm
Wenn du mein Einsteigerlaufprogramm absolvierst, brauchst du zum Start folgende Funktionen, die dir den Einstieg unheimlich erleichtern:
- Streckenaufzeichnung (Dauer und Länge)
- Eingabe der Lauf-Geh-Intervalle
- Ansage über den Wechsel der Intervalle
- optional noch Pace, die Durchsage über die Streckenlänge sowie die Möglichkeit parallel Musik zu hören
Mehr ist es nicht, doch gerade die Eingabe der individuellen Lauf-Geh-Intervalle ist in sehr vielen Lauf-Apps erst mit der Premium-Version möglich. Anders bei meinem Favoriten – Runkeeper…
Warum ist nicht Adidas Runtastic meine Nummer 1 als Lauf App?
Jahrelang war Runtastic der Platzhirsch unter den Lauf-Apps und auch nach dem Verkauf des Unternehmens an Adidas 2015 und unter neuem sperrigen Namen Addidas Running by Runtastic wird gerade im deutschsprachigen Raum die App immer als erstes genannt, wenn es um das Tracken von Laufaktivitäten geht.
Das liegt zum einen an der spannenden Erfolgsgeschichte eines Start-Ups, das eben nicht im Silcion Valley und mit Milllionen-Investment entstand, sondern sprichwörtlich in der Garage in der österreichischen Provinz. Dort an der Fachhochschule Oberösterreich, hatten vier Studenten 2009 die Idee, aus einem Studienprojekt zum Tracken von Segelbooten eine App zum Aufzeichnen aller möglichen sportlichen Aktivitäten zu entwickeln.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn dich die spannende Geschichte von Runtastic interessiert, dann höre doch auf deiner nächsten Laufrunde das Buch von Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner:
- Matthias Bernold (Autor) - Josef Vossenkuhl (Sprecher)
Auch ich habe jahrelang immer zuerst Runtastic empfohlen, doch leider ist in einem der unzähligen Updates die Eingabe von Intervallen hinter die Abo-Bezahlschranke gerutscht. Wenn du vor vielen Jahren Runtastic PRO für etwa 5€ im App-Store oder Play-Store gekauft hast, dann kannst du auch heute noch die Eingabe von eigenen Intervallen ohne extra Kosten durchführen.
Alle andere schauen jedoch in die Röhre bzw. müssen die Premium-Mitgliedschaft (9,99€ monatlich oder 59,99€ jährlich) buchen.
Download Adidas Running by Runtastic
- Für iOs: Download im Apple – Store
- Für Android: Download im Google Play-Store
Runkeeper – die beste Lauf-App für Anfänger
Dass man nur in der Premium-Version Intervalle eingeben kann, ist bei Runkeeper anders. Dabei gehört auch Runkeeper gehört seit 2016 einem Sportartikelkonzern – Asics.
Und auch Runkeeper bietet in ihrer App sehr Trainingspläne und noch vieles mehr im Abo-Model, aber zumindest Stand 2020 kann man eben eigene Intervalle auch in der kostenlosen Version eingeben.
Aber schauen wir uns mal die Features von Runkeeper genauer an:
- Aufzeichnung vieler verschiedener Sportarten möglich (z.B. Laufen, Radfahren, Wandern)
- Anzeige von Zeit, Kilometer, aktuelles Tempo, Durchschnittstempo, sowie optional Kalorien und Kartenansicht
- detaillierte Berichte zu den Trainingseinheiten möglich (Fotos, Bemerkungen, Gefühl, Schuhe, Laufpartner)
- Musik in der App integriert (z.B. über Spotify)
- Eingabe von Intervalltraining möglich
- persönliche Bestzeiten und Meilensteine erfassen
- viele Statistiken auch in der Basisversion
Download Runkeeper
- Für iOs: Download im Apple – Store
- Für Android: Download im Google Play-Store
So gibst du dein eigenes Intervalltraining in die Lauf-App ein
Allen meinen Laufanfängern empfehle ich den Wechsel von Laufen und Gehen in meinem Trainingsprogrammen. Damit du da nicht immer das Smartphone in der Hand halten und dementsprechend draufschauen musst, empfiehlt sich die Eingabe eines Intervalltrainings.
Am Beispiel der ersten Einheit meines Trainingsplans „Von 0 auf 5km in 8 Wochen“ funktioniert das bei Runkeeper wie folgt:
- Klicke auf Start und dort auf „Workout“
- Im Menü „Workout“ wählst du „Individuell“ aus
- Dort kannst du jetzt deinem Workout einen Namen vergeben
- Anschließend wählst du „Neue Aktion hinzufügen“ und kannst deinen ersten Abschnitt hinzufügen
- Du wählst „Langsam“ für die Gehabschnitte und „Konstant“ für die Laufabschnitte. Ich wähle bewusst „konstant“ aus, weil du eben nicht „schnell“ laufen sollst.
- Als nächstes wählst du die Zeit aus, d.h. in unserem Beispiel „Konstant“ und „Zeit“ 2 Minuten für den ersten Laufabschnitt. Anschließend bestätigst du mit „Zurück“.
Das nächste Intervall – „Neue Aktion einfügen“
- Nun wiederholst du das ganze, in dem du wieder auf „Neue Aktion hinzufügen“ klickst.
- Diesmal wählst du „Langsam“ für den Gehabschnitt und als „Zeit“ wieder zwei Minuten und bestätigst mit „Zurück“
- Nun folgen die Workout-Optionen. Als erstes stellst du unter der Option „Wiederholen“ „Noch 4 Mal“ ein und bestätigst wieder mit „Zurück“. So werden es am Ende 5 Intervalle und damit 20 Minuten Lauf-Geh-Intervalle insgesamt. Beim ersten Versuch hatte ich dann plötzlich insgesamt 6 Intervalle, also aufgepasst.
- Als letzten Punkt wählst du die Option „Aufwärmen (5 Min.)“ aus und deine erste Einheit ist komplett. „Abwärmen“ brauchen wir nicht, da wir ja mit Gehen sowieso unser Training beenden und das völlig genügt.
- Mit „Speichern“ bekommst du noch einmal die Workout-Übersicht und kannst dort „Dieses Workout auswählen“
Live-Stimme während des Trainings
Bevor du jetzt gleich in dein erstes Training startest, solltest du dir noch die Option „Live-Statistik“ anschauen. Dort kannst du dir live per Stimme die aktuellen Statistiken pro Strecke oder Zeit ansagen lassen. Ein nettes Feature, aber bitte nicht übertreiben, denn es ist gerade als Laufanfänger völlig egal, wie schnell oder langsam du unterwegs bist…
Das wars schon – jetzt geht es los. Mit Klick auf „Start“ beginnst du dein Workout und du bekommst angesagt, welches Intervall du wann läufst. Hast du Kopfhörer mit deinem Smartphone verbunden und die Musikoption gewählt, wird die Musik bei den Durchsagen angenehm leiser, so dass du alles wunderbar verstehst.
Doch auch ohne Kopfhörer und mit voller Lautstärke sind die Ansagen gut zu verstehen, so lange du dein Smartphone nicht zu weit wegpackst oder du an einer Hauptstraße läufst. Aber wer will das schon…
Das leidige Thema GPS-Genauigkeit
Die Genauigkeit des GPS überzeugte im Test und im Vergleich mit meiner Garmin-Uhr. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich mit einem nagelneuen iPhone 11 getrackt habe. Unter Umständen lässt die Genauigkeit bei älteren Smartphones eher zu wünschen übrig.
Nette Gimmicks, wie den Foto-Button direkt in der App für das obligatorische Lauf-Selfie sind ebenso dabei wie auch die Teilen-Funktion danach.
Der einzige kleine Kritikpunkt – beim Laufen zeigt die Lauf-App ein eher altmodisches Design an (vor allem im Nachtmodus). Das ist aber letztlich egal, sollst du ja gerade zu Beginn ohnehin nicht auf Strecke und Geschwindigkeit achten, sondern dich ganz auf deine Intervalle konzentrieren.
Runkeeper als Lauf App kann auch Premium
Natürlich bietet auch Runkeeper und damit Asics Premium-Funktionen. Allen voran Standard-Trainingspläne für verschiedene Distanzen und ein personalisiertes Training, was sich aber ausschließlich an deine Geschwindigkeit anlehnt. Auch ist der Statistik-Teil bei Runkeeper GO – so heißt die Premium-Funktion – noch ausführlicher und du kannst Trainingseinheiten direkt miteinander vergleichen. Zusätzlich gibt es auch das Feature des Live-Trackings für deine Liebsten.
Runkeeper GO kostet zum Zeitpunkt des Artikels 9,99€ im Monatsabo und 39,99€ im Jahres-Abo. Ob es dir das Wert ist, musst du selbst entscheiden. Nach meiner Erfahrung greifen Einsteiger, die dranbleiben und ambitionierter Laufen möchten, eher früher als später zu einer Sportuhr mit Pulsmessung und egal ob Garmin, Polar oder Fitbit, alle Hersteller bieten eigene Portale zum Speichern deiner Aktivitäten mit mehr (Garmin) oder weniger (Fitbit) ausführlicher Funktionalität.
Hier findest du übrigens meinen Vergleich von Sportuhren:
Runkeeper in einem YouTube-Video vorgestellt
Ich habe Runkeeper auch in einem meiner YouTube-Videos vorgestellt. Du findest direkt hier:
Das sind die Alternativen zu der Lauf-App
Natürlich gibt es auch noch unzählige weitere Alternativen zu den beiden genannten Lauf-Apps Runkeeper und Runtastic. Da wäre Strava zu nennen, was gerade in Verbindung mit verschiedenen anderen Sportrackern der Platzhirsch unter den ambitionierten Radfahrern & Läufern ist. Auch ich bin Strava-Fan, wie du hier nachlesen kannst:
Android-Nutzer kann ich noch uneingeschränkt Sportractive empfehlen und auch Nike (NIKE+ Running Club) sowie UnderArmour (Endomondo) halten sich sehr ausführliche und funktionale Lauf-Apps. Und dann gibt es schließlich noch Fitness-Apps, die mehr als nur deine Läufe aufzeichnen können.
So genug gequatscht – schnapp dir dein Smartphone und los gehts.
Du möchtest endlich richtig joggen lernen, scheiterst aber immer wieder daran?
- Dann lauf mit uns und lerne Schritt für Schritt richtig zu joggen.
- Du erhältst 8 Wochen einen Trainingsplan, der dich fordert, ohne zu überfordern.
- In einer eigenen App bekommst du alle Inhalte, die du brauchst.
- Zusätzlich bekommst du ein Buch zum Laufstart mit allen Infos zum Einstieg.
Interessiert? Dann mache es wie über 50.000 Laufeinsteiger vor dir und melde dich jetzt zum Online-Kurs an.
Ach übrigens – ich wünsche dir mehr Zeit für Sport in deinem Leben.
Dein Torsten…
Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.
Und das meinen die Leser:
Danke für die tolle Unterstützung und dass du mich begleitest und motivierst. Bisher hat im Großen und Ganzen alles prima geklappt – darüber bin ich sehr glücklich!
Also ich nutze seit Jahren Endomondo. Da gibts die Basisversion kostenlos (Android). Die App ist sehr einfach zu bedienen und zeichnet bei mir zuverlässig auf.
MfG Gustavo Woltmann
Leider wird Endomondo mit Ende 2020 eingestellt.
War für mich bisher die beste & billigste Lösung, weil die App auch auf Smartwatches funktionierte. D.h. keine zusätzliche Laufuhr.
Sehr schade das.
Hallo Thorsten,
ich bin als total selbstgebastelte Laufanfängerin ( im Cororna Loockdown vor dem Familienwahnsinn „weg“gelaufen und einfach weitergemacht wie ich halt gedacht habe) so dankbar zufällig auf Deinen Blog gestossen zu sein. Tatsächlich war es erst der Podcast den ich entdeckt habe und dann hab ich gedacht ich schau hier mal rein – und siehe da , es werden genau diese 1001 Fragen beantwortet welche sich in meinem Kopf so nach und nach formiert haben .
Du gibst genau solche Tipps und Infos welche man als Beginner -mit langsam Lust auf mehr -braucht.
Besonderen Dank für die perfekte Menüführung in der Runkeepers App (1. Intervall Lauf ) , so konnte ich das gleich einpflegen und zünde jetzt die nächste Stufe …
Danke !!!!
Hallo Luiemi,
freut mich, dass es dir hier so gut gefällt. Kennst du schon meinen Dranbleiber-Kurs?
https://www.ausdauerblog.de/10km-kurs/
Viele Grüße
Torsten
Der Blog hat mir sehr gut gefallen und hilft mir sehr bei meinem Einstieg in die Laufwelt. Danke dafür!
Lauf Apps sind finde ich so unglaublich motivieren. Außerdem finde ich es richtig schön manchmal ins Archiv zu gehen und meine Zeiten und Strecken von vor ein paar Jahren zu sehen.