Schluss mit faulen Ausreden: Dein innerer Schweinehund wird zum Laufbuddy

Kennst du folgende Situation? Du kommst nach einem langen Arbeitstag erschöpft nach Hause. Der Stress hat dich fest im Griff, und der Gedanke an das bevorstehende Lauftraining erscheint dir plötzlich wie eine schier unlösbare Aufgabe.

Dein innerer Schweinehund nutzt diesen Moment der Schwäche und flüstert dir zu: „Einmal aussetzen kann ja nicht schaden, oder?“ Ehe du dich versiehst, landest du auf der Couch und verschiebst den Sport. Wie gestern schon und vorgestern und die Tage davor…

Unser innerer Schweinehund ist wie ein verlockender Schokoriegel, der uns ständig in Versuchung führt, von unserem gesunden Weg abzukommen. Doch was wäre, wenn wir diese Versuchung in eine positive Energiequelle verwandeln könnten, die uns antreibt und motiviert, unser sportliches Ziel konsequent zu verfolgen?

Schluss mit faulen Ausreden: Dein innerer Schweinehund wird zum Laufbuddy

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinen inneren Schweinehund in einen motivierenden Laufbuddy verwandelst. Schluss mit faulen Ausreden! Lass uns gemeinsam deinen Schweinehund zähmen und in einen starken Verbündeten verwandeln. Stelle dir vor, wie du in einigen Wochen das Haus voller Energie verlässt und dich auf deinen Lauf freust. Anstatt von Willensschwäche und Druck geplagt zu werden, genießt du die Zeit für dich und setzt dich erst nach deinem Training erfrischt und stolz auf die geliebte Couch.

Warum der innere Schweinehund zu dir gehört

Der innere Schweinehund ist ein Phänomen, dass jeder Mensch kennt. Bis heute ist allerdings ungeklärt, welcher Rasse dieser mysteriöse Hund angehört, aber wir wissen, dass er sich meist dann blicken lässt, wenn wir uns besonders anstrengen müssen.

Das possierliche Tierchen ist ein Ausdruck unserer Willenskraft, die uns antreibt oder zurückhält, je nachdem, wie wir sie nutzen. Um den inneren Schweinehund zu überwinden, ist es wichtig, seine Existenz anzuerkennen und zu verstehen, welche Faktoren ihn beeinflussen.

Die Psychologie hat uns gezeigt, dass Willenskraft und Selbstmotivation entscheidende Faktoren sind, um den inneren Schweinehund zu zähmen und zum Beispiel mit dem Laufen anzufangen

Deine Willenskraft ist endlich

Eine Studie von Roy Baumeister, einem renommierten Psychologen, aus dem Jahr 1998 zeigt, dass unsere Willenskraft begrenzt ist und im Laufe des Tages abnimmt, insbesondere wenn wir vielen Entscheidungen ausgesetzt sind. Dieses Phänomen, das als „Entscheidungsmüdigkeit“ bezeichnet wird, kann dazu führen, dass wir uns am Ende eines stressigen Tages weniger motiviert fühlen, uns den Laufschuhen anzuziehen und loszulaufen.

Nehmen wir an, du hast dir vorgenommen, dreimal pro Woche nach der Arbeit laufen zu gehen, um deine Fitness zu verbessern und Stress abzubauen. Doch nach dem eingangs erwähnten Szenario fühlst du dich müde und schlapp. Dein innerer Schweinehund beginnt, sich zu regen und versucht, dich davon zu überzeugen, dass es doch viel bequemer wäre, auf der Couch zu bleiben und deine Lieblingsserie zu schauen.

Dein Freund der Schweinehund

An diesem Punkt ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass der innere Schweinehund ein Teil von dir ist und du ihn nicht als deinen Feind betrachten solltest. Anstatt dir fehlende Selbstdisziplin vorzuwerfen und dich schlecht zu fühlen, akzeptiere ihn als natürlichen Konflikt, den es zu lösen gilt.

Du könntest mit deinem Schweinehund lauthals diskutieren: „Okay, Egon (wahrscheinlich hast du ihm einen Namen gegeben, oder?), ich verstehe, dass du müde bist und lieber entspannen möchtest. Aber wir wissen beide, dass es uns langfristig besser geht, wenn wir uns bewegen. Also lasst uns jetzt laufen gehen und danach können wir uns mit einer Runde Netflix belohnen.“

Dein Schweinehund hat immer eine Ausrede parat

Indem du deinen inneren Schweinehund akzeptierst und ihn als Teil des Prozesses betrachtest, lernst du besser mit ihm umzugehen. Denn in einem kannst du dir sicher sein: „Irgendwas ist immer.“ Nennen wir es doch einmal beim Namen, meist sind es typische Ausreden (äh Entschuldigung – „Argumente“), wie diese hier:

  • Zeitmangel aufgrund von Familie, Haushalt und Arbeit
  • Körperliche Beschwerden
  • Schlechtes Wetter
  • Keine Lust
  • Angst vor Versagen
  • Fehlende Unterstützung

Die verschiedenen „Schweinehunde“ können dein Lauftraining beeinträchtigen oder sogar zum Stillstand bringen. Indem du jedoch diese Probleme erkennst und proaktiv angehst, wirst du in der Lage sein, sie zu meistern.

Durch die Akzeptanz deines inneren Schweinehundes entwickelst du effektivere Strategien im Umgang mit ihm. In diesem Zusammenhang können ein starkes „Warum“ und realistische und messbare Ziele eine hilfreiche Unterstützung bieten.

Schweinehunde aufgepasst: Ein Warum ist immer doof

Viele Coaches und Ratgeber sagen, dass du Sport nur zur Gewohnheit werden lassen musst und dein Schweinehund ist gezähmt. Und tatsächlich benötigt eine etablierte Gewohnheit keine Überwindung mehr – denk nur an dein tägliches Zähneputzen.

Aber im Falle des Lauftrainings wird dieser Prozess Jahre dauern. Warum? Weil du nicht täglich laufen gehst (das ist auch nicht empfehlenswert!). Damit dauert es extrem lang, bis dein Lauftraining so etabliert wie dein tägliches Zähneputzen ist. Deshalb sind diese Tipps zwar theoretisch richtig, praktisch aber kaum umsetzbar.

Ein richtiges Warum lässt sogar Sportmuffel loslaufen

Viel Erfolg versprechender ist, dein persönliches „Warum“ für den Sport zu finden. Um wirklich langfristig motiviert zu bleiben, ist es wichtig, herauszufinden, welche individuellen Dinge dich antreiben, regelmäßig deine Laufschuhe zu schnüren.

Beginne damit, eine Liste der möglichen Gründe für dein Lauftraining zu erstellen. Vielleicht möchtest du abnehmen, gesünder leben, Stress abbauen, Zeit für dich selbst haben oder sogar für einen Wettkampf trainieren. Denke dabei nicht nur an äußere Ziele, sondern auch an emotionale und gesundheitliche Gründe, die dir wichtig sind.

Sobald du deine Gründe ermittelt hast, priorisiere sie und wähle die zwei oder drei wichtigsten aus. Diese werden zu deinem persönlichen „Warum“ und können als Anker dienen, um dich auch in schwierigen Zeiten zu motivieren.

Wie langfristige Motivation entsteht

Langfristige Motivation entsteht, wenn du emotionale und gesundheitliche Ziele in deinem Lauftraining verfolgst. Emotionale Ziele können etwa sein, dass du dich durch das Laufen selbstbewusster und glücklicher fühlst oder dass du stolz darauf bist, persönliche Bestleistungen zu erreichen. Gesundheitliche Ziele können die Verbesserung von Ausdauer und Kraft oder die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rückenschmerzen sein.

Halte dein persönliches „Warum“ immer präsent, indem du es aufschreibst und an einem sichtbaren Ort aufbewahrst, beispielsweise in deinem Trainingstagebuch, deiner Pinnwand oder irgendwo, wo es schnell zugänglich ist. So wirst du jedes Mal daran erinnert, warum du Sport machst, und es fällt dir leichter, deinen inneren Schweinehund zu überwinden und dranzubleiben.

Ziele und dein „Warum“: Das Dreamteam für deine Motivation

Dein persönliches „Warum“ in Kombination mit realistischen und messbaren Zielen kann ein echter Gamechanger bezüglich Motivation sein. Ziele helfen dir, konkrete Meilensteine auf deinem Laufweg festzulegen und Fortschritte sichtbar zu machen.

Um deine Motivation aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, sowohl kurz- als auch langfristige Ziele für dein Lauftraining festzulegen. Kurzfristige Aufgaben können zum Beispiel darin bestehen, innerhalb eines Monats dreimal pro Woche zu laufen oder eine bestimmte Strecke in einem vorgegebenen Zeitraum zurückzulegen (z.B. 20 km pro Woche). Langfristige Ziele könnten sein, in sechs Monaten einen Halbmarathon zu absolvieren oder eine bestimmte Anzahl an Kilometern oder Sporteinheiten im Jahr zu erreichen.

Für das gute Gefühl danach

Bei der Festlegung deines Ziels ist es entscheidend, es an deine individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten anzupassen. Ein unrealistisches oder zu anspruchsvolles Ziel kann schnell frustrieren und demotivieren. Überlege daher genau, was für dich machbar ist und wo du realistischerweise in einer bestimmten Zeit stehen möchtest.

Durch das Verknüpfen von deinem Ziel mit deinem persönlichen „Warum“ erhältst du einen zusätzlichen Motivationsschub. Wenn du etwa für einen Wettkampf trainierst, denk daran, dass du nicht nur für die Medaille oder die Platzierung läufst, sondern auch für das erhabene Gefühl, deine persönlichen Grenzen zu überwinden und etwas für deine Gesundheit zu tun.

Mit realistischen Zielen und deinem starken „Warum“ im Rücken wird es dir leichter fallen, deinen inneren Schweinehund zu überwinden und kontinuierlich am Ball zu bleiben.

Irgendwas ist immer, meint dein innerer Schweinehund

Wie du dem „Ich habe doch keine Zeit“ entgegenwirkst

Wie bereits erwähnt, wird aus dem Problem „Ich habe keine Zeit“ rasch Bequemlichkeit. Und natürlich sind wir Menschen alle extrem beschäftigt und die liebe Zeit ist knapp. Daher ist Zeitmanagement auch beim Lauftraining das A und O, um den inneren Schweinehund in Schach zu halten. Stell dir vor, dein Tag ist wie ein großes Puzzle, bei dem du die richtigen Zeitfenster für dein Training finden musst.

Um die passenden Zeitfenster zu identifizieren, schau dir deinen Alltag genau an und finde heraus, welche Aktivitäten du vielleicht verschieben oder sogar streichen kannst, um Platz fürs Laufen zu schaffen. So wird Laufen plötzlich zur Priorität und kein „nice-to-have“ mehr. Trage diese Termine auch in den Familienkalender ein und informiere deine Liebsten. Aber mache ihnen auch klar, dass diese Zeit nicht (oder nur im wirklichen Notfall) verhandelbar ist.

Wie hat das eine Freundin von mir ihren Kindern so schön erklärt: Wollen sie eine gut gelaunte Mama, lassen sie ihr den Freiraum für Sport.

Immer einen Plan B parat haben

Natürlich klappt nicht immer alles nach Plan und unvorhergesehene Ereignisse können deine Laufpläne durcheinanderwirbeln. Hier ist Flexibilität gefragt! Versuche, kreativ zu sein und auch spontan Zeitfenster fürs Laufen zu nutzen, selbst wenn es nur ein kurzer Lauf ist. Zwischen „Es klappt alles!“ und „Ich bekomme gar nichts auf die Reihe.“ ist ein sehr weites Feld und seien wir doch mal ehrlich, bei keinem Menschen läuft es perfekt. Bei keinem aber auch so, dass gar nichts geht. Außer, du hast dich schon völlig aufgegeben. Das hast du doch aber nicht, oder?

Vergiss aber nicht, Pausen und Erholungszeiten einzuplanen. Dein Körper braucht sie, um sich zu regenerieren und dein Lauftraining langfristig aufrechtzuerhalten. Schließlich sollst du das Laufen ja genießen und nicht als weitere Stressquelle empfinden.

Also, pack deinen inneren Schweinehund an der Leine. Priorisiere dein Lauftraining, sei flexibel und gönne dir die nötigen Pausen. Und schon bald wirst du merken, dass dein innerer Schweinehund sich immer mehr zum treuen Laufpartner entwickelt!

Eine Community als Chance: Weitere Tipps, deinen inneren Schweinehund in Ketten zu legen

Auch die Rolle von Gemeinschaft und Unterstützung ist beim Lauftraining nicht zu unterschätzen. Wer kennt das nicht? An manchen Tagen fällt es schwer, sich selbst zu motivieren und den inneren Schweinehund zu überwinden. Hier können Online-Laufgruppen und Online-Trainingsprogramme mit Betreuung wahre Motivationswunder sein.

Auch Online kann man gemeinsam laufen gehen

Online-Laufgruppen ermöglichen dir, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen, gemeinsam euer jeweiliges Ziel zu verfolgen und Erfolge aber auch Niederlagen zu feiern – und das alles bequem von zu Hause aus. 

In einer digitalen Gruppe fällt es oft leichter, den inneren Schweinehund zu überlisten, denn wer möchte schon das virtuelle Laufdate absagen, wenn alle anderen bereit sind, loszulaufen? Zudem macht gemeinschaftliches Laufen – wenn auch virtuell – einfach mehr Spaß und bringt Abwechslung in dein Training. Spätestens in der Coronapandemie wurden selbst die hartnäckigsten Skeptiker davon überzeugt.

Glaubst du nicht? Ich kann deine Skepsis verstehen, aber in unseren Programmen und vor allem im ausdauerclub treten wir seit vielen Jahren den Beweis an, dass es doch funktioniert. Und wie gut! Komm doch zu uns dazu und probier es aus. Dein Schweinehund zittert allein bei dem Gedanken daran.

Laufen sollte Spaß machen – nicht stressen, richtig?

  • Du wünschst dir weniger Leistungsdruck, mehr Freude und eine Community, die dich versteht?

Erlebe eine neue Art von Laufen mit dem ausdauerclub. 

Mit uns findest du den Ausgleich und die Motivation, die du brauchst. Gemeinsam trainieren, lernen und Spaß haben – das ist unser Motto.

Nach dem Testzeitraum kostet der ausdauerclub ab 19,99 € im Monat.

Du bist gefragt – überwinde deine Schwierigkeiten

Wie du jetzt weißt, brauchst du einige Strategien, um den Kampf gegen deinen inneren Schweinehund zu gewinnen.

Jetzt ist es an der Zeit, in die Laufschuhe zu schlüpfen und den ersten Schritt zu machen. Dein innerer Schweinehund mag zwar ein hartnäckiger Begleiter sein, aber mit einer gehörigen Portion Durchhaltevermögen kannst du ihn in Schach halten und sogar zu deinem Verbündeten machen. Vergiss nicht, dass jeder Schritt zählt und es normal ist, auch mal Rückschläge zu erleben. Wichtig ist, dass du langfristig dranbleibst.

Denn am Ende des Tages wird der innere Schweinehund immer ein Teil von dir sein, aber du entscheidest, wie viel Einfluss er auf dein Leben hat. Also, pack deinen Schweinehund bei den Ohren, zeig ihm, wer das Sagen hat, und laufe gemeinsam mit ihm in ein fitteres, gesünderes und glücklicheres Leben! Auf gehts…


Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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