Jeder kennt ihn, keiner mag ihn – den inneren Schweinehund. Und jeder hat ihn – wirklich jeder. Egal, ob du Profisportler oder absoluter Couchpotato bist, nur die Größe unterscheidet sich.
Hast du einen ausgewachsenen Schäferhund neben dir sitzen oder ist es doch nur ein kleines Schoßhündchen? Ist „ab morgen mache ich mehr Sport“ eine deiner liebsten Aussagen? Und ist dieses „morgen“ niemals heute? Dann erfährst du jetzt, wie du deinen inneren Schweinehund überwinden kannst. Dazu eine kleine Geschichte…
Der tägliche Kampf mit dem Schweinehund
Ich komme kurz nach 18 Uhr aus dem Büro nach Hause. Der Tag war stressig, tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf und ich bin hungrig. Also erst einmal etwas essen. Ach halt – ich wollte heute doch Sport machen! Egal – jetzt hab ich das Essen schon gemacht, dann kann ich es auch vertilgen. Schnitt.
20:00 Uhr – Das Essen war lecker. Aber mal wieder viel zu viel, denke ich so, als ich mit dem Tablet in der Hand auf der Couch fläzte und mich von Internet und belanglosem TV berieseln lasse. Dabei zappe ich demotiviert durch die Kanäle und hüpfe zwischen den Webseiten umher. Alles Mist, was da kommt, aber heute wird das trotzdem nichts mehr mit Sport. Zu spät! Schnitt.
Gegen 23:00 Uhr wache ich auf der Couch auf, könnte ja eigentlich auch ins Bett gehen. Die Abendtoilette und der kurze Gang ins Schlafzimmer lässt mein Gewissen wieder wach werden.
Ich liege im Bett und denke mir: „Warum geht das eigentlich seit Monaten so, dass ich mich nicht zum Sport aufraffen kann? Ich bin einfach nicht stark genug und so gar nicht diszipliniert. So bin ich nun einmal. Da kann man nichts machen. Sollte man aber…“
Das Bier am Abend und die Süßigkeiten unterstreichen diese Gedanken noch und so schlummere ich unzufrieden ein.
Kommt dir bekannt vor? Erkennst du dich? Das war ich – regelmäßig – bis vor etwa 10 Jahren. Mein Schweinehund war eine riesige Dogge und der Weg des geringsten Widerstandes mein ständiger Begleiter.
An dem Wörtchen „war“ erkennst du, dass das heute nicht mehr so ist oder nur sehr selten. Warum? Das erkläre ich dir im Folgenden ganz ausführlich, doch für die ganz Ungeduldigen die Abkürzung, um deinen Schweinehund schrumpfen zu lassen:
- Setze dir klar definierte Vorsätze und zwar konkret auf den Punkt
- Steigere dich langsam und versuche nicht alles auf einmal
- Beachtest du das, ist alles möglich
Klingt einfach, oder? Ist es aber nicht und deshalb nun etwas ausführlicher.
Diese drei Schritte lassen deinen Schweinehund schrumpfen
Drei Schritte – nur drei einfache Schritte und du machst mehr Sport. Das ist ein Versprechen, wenn du dich daran hältst.
- Verstehe, dass es den inneren Schweinehund gibt
- Erkenne deinen Widerstand und deine Angst und lerne mit ihr umzugehen
- Lasse deinen Schweinehund schrumpfen
Erkenne deinen Schweinehund
Als erstes musst du dir darüber im Klaren werden, dass der Schweinehund immer da ist.
Also wirklich ausnahmslos!
„Ich müsste, ich sollte, ich könnte“ sind seine beliebtesten Sprüche und führen immer zum Scheitern.
„Ich sollte mehr Sport machen.“ Was heißt das überhaupt? Welchen Sport? Wann, wo und wieviel? Das ist einfach zu unkonkret und damit der beste Freund deines Schweinehundes.
Und da ist etwas, das mag er ganz und gar nicht und pflanzt es dir regelrecht Angst ein –Veränderung. „Ist doch schließlich gerade bequem so auf der Couch.“
Deine 4 verschiedenen Schweinehunde
Es gibt übrigens 4 Arten des Schweinehundes, die sich wie folgt äußern:
- Ich bin so müde.
Dein Job ist anstrengend und gerade als Büroarbeiter bist du am Abend geistig einfach ausgelaugt. Gerade dann ist Sport wichtig – Bewegung macht dich wieder munter. - Ich habe keine Zeit.
Ich kenne Leute, die haben einen Job mit unzähligen Überstunden, Familie und trotzdem noch Zeit für Sport und Hobbys. Warum? Nun sie haben Kreativität und setzen Prioritäten. Zum Beispiel der TV ist entweder aus oder gar abgeschafft. Hier im Blog findest du unzählige Tipps für ein besseres Zeitmanagement. - Ich habe keine Lust.
Das macht doch keinen Spaß und deshalb habe ich keine Lust. Der Spaß kommt aber mit der Sache und das garantiert, wenn du dran bleibst. Du spürst dann nämlich, wie du immer besser wirst und das führt zu mehr Eigenmotivation. Schwierig ist nur der erste Schritt und diese Hürde musst du nehmen. Also ziehe dich um und gehe einfach ins Fitnessstudio. Der Rest ergibt sich. - Ich kann das doch sowieso nicht.
Ist dein Selbstvertrauen bereits so im Keller, sollten deine Ziele klein sein. Ganz klein – kleiner geht es nicht. Wie wäre es mit fünf Minuten Bewegung pro Tag. Nur 5 Minuten!!! Auch Anfängerkurse sind beliebt und dort gibt es mehr Leute wie dich. Denk dran, jeder Marathonlauf beginnt mit dem ersten Schritt und der ist für alle gleich. ALLE!
Lerne mit deinem Widerstand und deiner Angst umzugehen
Angst? Du hast doch keine Angst vor Sport! Das nicht, aber du hast Angst vor Veränderung. Das eint uns Menschen allesamt.
Deshalb musst du lernen, mit diesen Widerständen umzugehen.
Du willst mehr Sport machen, aber warum eigentlich? Was ist deine Notwendigkeit, was dein Verlangen, dass zu diesem Wunsch führt? Willst du es wirklich?
Natürlich willst du es – es tut dir schließlich gut. Mache also präzise Angaben zu deinem Vorhaben und zwar so präzise es geht. Das ist zum Beispiel präzise:
- Am 23.07.2015 möchte ich in München an einem 10km-Lauf teilnehmen.
- Ich gehe jede Woche am Freitag zum Yoga-Kurs ins Studio XYZ.
- Jeweils Dienstag und Donnerstag ab 17:30 Uhr bin ich für eine Stunde im Fitnessstudio.
- Ich mache jeden zweiten Tag ein konkretes kleines Workout zu Hause mit dem Eigengewicht.
- Immer Samstag früh um 9:00 Uhr nehme ich am Lauftreff in Sportstadt teil.
Verstehst du was ich meine? „Ich möchte mehr Sport machen“, ist nicht präzise und auch kein Vorhaben.
Und noch etwas ist wichtig – extrem wichtig sogar, weil es ein ganz typischer Anfängerfehler ist.
Du nimmst dir zu viel auf einmal vor. Du kennst die Heldengeschichten im Internet, wie jemand in wenigen Monaten unendlich viel abnahm und dann noch einen Marathon lief.
Super für diese Person, aber das ist nicht das reale Leben. Das bist nicht du. Starte langsam und gehe Schritt für Schritt…
Lege deinen Schweinehund an die Kette
Wie eben erwähnt – starte langsam, aber bleibe dran. 10-15 Minuten Sport genügt am Anfang völlig. Aber nur wenn, du es täglich ausführst.
Schnappe dir also jeden Abend, wenn du nach Haue kommst, deine Laufschuhe und trabe einmal um den Block. Oder starte jeden Morgen mit einem kurzen Workout nach dem Aufstehen.
Führst du diese neue Gewohnheit etwa 40 Tage am Stück aus, wird sie zur Gewohnheit und du bist bereit für den nächsten Schritt.
Diese Gewohnheiten sind übrigens dein Schlüssel zum Erfolg. Installiere Routinen und denke langfristig. Mit dieser Ausdauer im Gepäck wirst du Schritt für Schritt deine Einstellung ändern.
Wenn du übrigens jetzt denkst, dass du dafür besonders viel Selbstdisziplin brauchst, dann irrst du dich. Disziplin hilft dir nur temporär und lässt dich sicher nicht dauerhaft durchhalten.
Ich bin zum Beispiel alles andere als diszipliniert. Und trotzdem trainiere ich – je nach Jahreszeit – 5-7x in der Woche.
Wie schon erwähnt, wichtiger als Disziplin ist Beständigkeit und Regelmäßigkeit.
Besonders am Anfang darf es keine Ausnahmen geben, sonst beginnst du wieder von vorne. Genau an diesem Punkt scheitern die meisten, die anfänglichen Ausnahmen werden zur Regel und schon ist es wieder vorbei mit dem Vorhaben, mehr Sport zu machen.
Selbst wenn du mal gar keine Zeit hast, für 5 Minuten bist du immer in der Lage etwas zu tun. Ein paar Sit-Ups, einige Liegestütze oder Sprünge – irgendwas. Das hat einen psychologischen Effekt, der absolut wichtig ist.
Ein Fazit – so wirst du deinen Schweinehund überwinden
Zum Schluss noch einmal kurz zusammen gefasst, die wichtigsten Punkte wie du den Schweinehund überwinden wirst:
- Finde dein Warum
- Setze dir ein ganz konkretes Ziel
- Lege dir einen Plan zurecht
- Bestimme Zwischenziele
- Feiere das Erreichen dieser Zwischenziele, aber bestrafe dich nicht
- Suche dir Vorbilder
- Versuche es mit sozialem Druck, finde Gleichgesinnte, informiere deine Familie und Freunde
- Denke positiv und visualisiere dein Ziel, wenn es mal nicht läuft
Was sind deine Erfahrungen mit dem inneren Schweinehund? Hinterlasse einen Kommentar, um deine Erfahrungen mit den anderen Lesern zu teilen.
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Torsten
Ach übrigens – ich wünsche dir mehr Zeit für Sport in deinem Leben.
Und das meinen die Leser:
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Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.
newsletter-anmeldung funktioniert nicht
Ich habe es eben getestet und es funktioniert. Evtl. liegt es an einem zusätzlichen Leerzeichen am Ende, welches durch Autoausfüllen deines Browsers entsteht.
Viele Grüße
Torsten
Ich kenne den inneren Schweinehund von früher, da ich 38 Jahre lang keinen Sport gemacht habe. Vor 5 Jahren habe ich mit dem Sport angefangen und kann mir das Leben ohne Sport nicht mehr vorstellen. Mittlerweile ist die Motivation sehr einfach: Sport tut mir kurz- und langfristig sehr gut und ich will nicht mehr wie früher leben…
Klasse – freut mich, dass du diese Entwicklung gemacht hast!
Viele Grüße
Torsten
Keine Zeit ist meiner Meinung nach die größte Ausrede! Man muss sich die Zeit einfach nur anders einteilen!
Ganz so einfach schwarz-weiß einfach ist das Leben zwar oft nicht, aber unrecht hast du auch nicht.
Viele Grüße
Torsten