Dieser Artikel wird dir präsentiert von der Bildungsprämie und enthält entsprechende Links. Der redaktionelle Inhalt wurde jedoch ausschließlich von mir erstellt.
Letztens bekam ich eine E-Mail mit folgenden Inhalt:
„Ich möchte mir gern mehr Wissen in Sachen Fitness, Gesundheit & Persönlichkeitsentwicklung aneignen, weiß aber nicht wo ich anfangen soll und es ist alles so teuer. Torsten, woher hast du eigentlich dein breites Wissen in den Bereichen?“
Spannendes Thema, denn tatsächlich sind die Möglichkeiten so vielfältig, dass sie einen erst einmal erschlagen, will man etwas tiefer in das extrem breite Thema Fitness, Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung einsteigen.
Ich möchte dir daher heute drei ganz konkrete Wege aufzeigen und meine Erfahrungen weitergeben. Aber nicht nur das, auch ein weiterer Trainerkollege kommt zur Sprache und schließlich stelle ich dir mit der Bildungsprämie eine Möglichkeit der finanziellen Unterstützung vor, die du so womöglich noch gar nicht gekannt hast.
Welchen Wert hat Wissen?
Was ist Wissen in den heutigen Zeiten noch wert? Es gibt schließlich das Internet – jene schier unerschöpfliche Wissensquelle, die jeder von uns jederzeit in seinem Smartphone mit sich herumträgt. In diesem kleinen Wunderwerk der modernen Technik steckt mehr drin, als in der größten Bibliothek der Welt.
Doch damit ergeben sich ganz neue Fragestellungen. Sind die Informationen, die ich im Internet aufstöbere, evidenzbasiert? Folgen sie also gängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen? Wie finde ich in der Fülle der Informationen die richtige für mich, die ich gerade jetzt benötige? Und wie stelle ich den Zusammenhang zwischen diesen Wissensinseln her?
Und genau hier kommt ein Aspekt zum Tragen, der heutzutage extrem wichtig ist. Es geht nicht mehr um das reine Wissen, sondern es geht darum, kritische Fragen zu stellen. Es geht darum Zusammenhänge zu erkennen und eine gute Wissensbasis zu legen, um das alles zu ermöglichen.
Du musst – gerade im Trainerbereich – die Fähigkeit erlernen, dieses Wissen richtig zu vermitteln. Und es geht um die Praxis, denn dort soll das Wissen schließlich zur Anwendung kommen.
Und schließlich solltest du auch deinen Lerntyp beachten, denn nicht jeder ist für jedes Medium geeignet. Während der eine durch Lesen am besten lernt, muss ein anderer die Dinge hören, während der Dritte das Gelernte erst durch Ausprobieren versteht.
Bei der Auswahl deiner Weiterbildungsmöglichkeit müssen diese Aspekte unbedingt einfließen und du solltest dich nicht allein durch ein mögliches Zertifikat blenden lassen.
Selbststudium – dein Wissen, dein Weg
Ich stand schon immer klassischen Bildungseinrichtungen ein wenig skeptisch gegenüber. Klar, ich war nie rebellisch und hab die Möglichkeiten unseres Bildungssystems genutzt. Habe einen guten Schulabschluss, habe eine praktische Berufsausbildung absolviert und schließlich auch ein Ingenieurstudium erfolgreich abgeschlossen.
Spätestens am Ende des Studiums habe ich mir jedoch geschworen, nie wieder über eine längere Zeit eine Schulbank zu drücken. Doch was tun, wenn man trotzdem extrem wissbegierig ist und seinen Horizont ständig erweitern möchte?
Die einfachste Form ist das Selbststudium. Du bist der Herr oder die Frau über die Fächer, die du belegen möchtest. Du darfst dir deine Wissensinseln selbst bauen und das herauspicken, was du wirklich wissen willst. Für einen Autodidakten wie mich das reinste Paradies. Für jemand, der lieber die Häppchen mundgerecht serviert bekommen möchte, ein Ding der Unmöglichkeit.
Grundlagenwissen in Sachen Ausdauertraining
Als ich begann, mich intensiver mit dem Thema Fitness auseinanderzusetzen, habe ich mir ein paar Bereiche gesucht, in die ich tiefer einsteigen wollte. Da war zum einen der Ausdauersport (Triathlon & Laufen) und zum anderen die Trainingslehre, die es mir angetan hatte (und hat). Was muss ich wie tun, damit mein Körper sich anpasst und bessere Leistung erzielt.
Damit könnte ich mich ständig befassen und das habe ich auch getan. Zwei Bücher, die mich in der Anfangszeit besonders geprägt haben, sind
- „Die Trainingsbibel für Triathleten“* von Joe Friel
- „Das große Laufbuch“* von Herbert Steffny
Beides keine Theoriebücher, sondern praxisorientierte Anleitungen mit einem hohen Wissensanteil und auch für Anfänger bestens geeignet. Der riesige Vorteil von Büchern oder Videos – also vom Selbststudium allgemein – ist, dass ich das Tempo vorgebe. Ich eigne mir das Wissen in einem für mich passenden Tempo und Kontext an.
Der Nachteil: Den fehlenden Praxisteil musst du dir selbst erarbeiten und es ist mehr Disziplin beim Dranbleiben gefragt.
Was du keinesfalls vernachlässigen solltest
Und noch etwas habe ich sehr früh erkannt. Etwas, was in vielen Fitness-Trainerausbildungen viel zu kurz kommt: Es genügt nicht, Fachwissen aus Theorie und Praxis aus dem Fitnessbereich zu haben und anwenden zu können.
Wenn man sich – und später womöglich auch andere – zu mehr Fitness verhelfen möchte, gilt es an einem selbst zu arbeiten und sich mit Themen der Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Mag das in Sachen Motivation noch auf dem ersten Blick einleuchtend sein, so musst du bei Selbstmanagement und Führungsthemen erst einmal etwas genauer hinschauen.
Also wurde ich auch hier aktiv und habe da vielmals ein anderes Medium genutzt.
Kurse und Workshops – online wie offline
Wenn du nicht der Lesetyp bist, sondern zusätzlich die auditive und visuelle Komponente hinzukommen soll, dann empfehle ich dir Online-Kurse. Hier ist die Auswahl riesig und bei deiner Entscheidung solltest du darauf achten, dass es keine reine Theorievermittlung ist. Ein großer Praxisanteil bringt dich ins Handeln und wandelt die Theorie in die Praxis um.
Gerade im Bereich Persönlichkeitsentwicklung habe ich einige ausgezeichnete Kurse belegt. Da waren Themen dabei wie Zeitmanagement, Rhetorik und Leadership. Alles Dinge, die erst auf dem zweiten Blick etwas mit Fitness zu tun haben.
Auch im Bereich Fitness setzen sich Online-Kurse immer mehr durch. Ich biete ja nicht umsonst schon seit einigen Jahren erfolgreich Laufkurse online an.
Noch spannender wird es, wenn neben dem vermittelten Kurs-Wissen aus dem Internet zusätzlich noch Präsenztreffen angeboten werden. Wenn es also eine Plattform gibt, um sich mit anderen über das Wissen auszutauschen. Sei es bei Workshops oder eben solchen Treffen – online wie offline.
Manchmal musst du es einfach spüren
Lesen, Hören und Sehen genügen bei einigen Themen nicht und so braucht es noch eine vierte Komponente – das Spüren oder Anfassen. Ein super Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz ist das Kraulschwimmen, welches ich mir mühevoll beigebracht habe.
Erst drei praktische Kurse unter der Anleitung eines fachkundigen Trainers haben mir zum Durchbruch verholfen. Erst dadurch konnte ich meine Fehler so weit minimieren, dass ich heute zwar nicht schnell, aber trotzdem problemlos jede Distanz kraulen kann. Schwimmen kann man nur lernen, in dem man (unter Anleitung) schwimmt.
Das gilt übrigens für viele Sportarten mit komplexen Bewegungsabläufen. Zum Beispiel TRX-Training oder Yoga.
Fachtrainer-Ausbildung – wenn du alles aufbereitet und ein Zertifikat möchtest
Für viele ist die dritte Möglichkeit, die einzige, die einem in den Sinn kommt, wenn es um Weiterbildung im Bereich Fitness geht – die Fachtrainer-Ausbildung. Es gibt sie in vielen Ausbildungsbereichen und mittlerweile auch online per Fernstudium.
Mein Weg zum zertifizierten Lauftrainer
Ich selbst habe vor kurzem eine Ausbildung zum Lauftrainer absolviert. Diese sehr spezialisierte Ausbildung erfolgte – wie mittlerweile die meisten dieser Ausbildungen – durch eine Mischung aus Onlinekurs und Präsenzveranstaltung.
Nach der Anmeldung bekommt man sofort Zugang zu einer Plattform und kann dort das theoretische Wissen in Sachen Lauftraining in sehr gut aufbereiteten handlichen Lektionen im Selbststudium erlernen. Nach der Theorie kommt die Praxis und dafür ist der Präsenztag da.
Wir waren 8 angehende Lauftrainer mit völlig unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erfahrungen. Von der ehemaligen Hürdenläuferin mit Olympiaerfahrung bis zum fortgeschrittenen Laufeinsteiger war alles dabei.
Zum Glück wurde der Theorieteil schnell erledigt, denn dafür gibt es ja die Onlinemodule. So starteten wir mit einem Praxisteil, der deutlich ausführlicher ausfiel, als ich es erwartet hatte. Sehr positiv! Wir lernten unzählige Übungen zur Mobilisation, aus dem Lauf-ABC und schließlich durften wir uns selbst auf Video gegenseitig analysieren.
Auch der Spaß kam in ein paar Spielen und beim Intervalltraining nicht zu kurz.
Insgesamt ein langer, aber sehr kurzweiliger und vielschichtiger Tag, der von einem Planungs- und Marketingteil abgerundet wurde. Viel Neues habe ich nicht gelernt, was aber angesichts meiner Vorkenntnisse auch nicht zu erwarten war. Trotzdem ein für mich sehr gelungenes (und zertifiziertes) Konzept, was ich jedem empfehlen kann, der mit dem Gedanken spielt, selbst einmal einen Laufkurs zu leiten.
Noch ein Schritt weiter ist mein Trainerkollege Jörg Baudach gegangen. Aber lest selbst seinen Weg zum Personal Trainer.
Vom Sportfreak zum zertifizierten Personal Trainer im Gesundheitssport
Von Jörg Baudach – Food&Fit Baudach
Nach einer beruflich bedingten mehrjährigen Pause habe ich wieder in den regelmäßigen Sport zurückgefunden und bin nach einem Umzug von der Stadt auf das Land einem Sportverein beigetreten. Ein paar Wettkämpfe später kam von Vereinsmitgliedern die Nachfrage, ob ich denn nicht als Trainer tätig sein möchte.
Motiviert von dieser Idee habe ich mich 2017 entschieden, per Fernlehrgang den Fitnesstrainer (B-/A-) und Personal Trainer zu erlernen. Das Ganze durch einen zwölfmonatigen Onlinekurs, für den ich wöchentlich etwa 10 Stunden benötigte. Zwei Präsenzseminare (jeweils 2 Tage) sind auch Bestandteil der Ausbildung, bei denen man jeweils eine Prüfung ablegen musste. Anamnese, Trainingsplanerstellung, Trainer Anleitung, Erklärung der beanspruchten Muskeln waren als Grundlage zum Bestehen der Prüfung relevant.
Folgende Schwerpunkte beinhaltete die Ausbildung:
- Wissen für Indikationen und Kontraindikationen im Fitness-Krafttraining
- Wirbelsäule und Rücken-/ Bandscheibenproblematik
- Muskelfunktionsprüfungen
- Trainingstechniken mit Hanteln, Bänken, Bändern, etc.
- Trainingsprinzipien im Krafttraining
- Ausgewählte Dehnungstechniken / Stretching
Der Kostenaufwand betrug 1800€ und dieser Fernlehrgang ist nach AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) zertifiziert und durch den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit zu 100 % förderungsfähig.
Auf dieser Weiterbildung habe ich über den Landessportbund Niedersachsen weitere Lizenzen zum Übungsleiter C – Breitensport – und B – Prävention – aufgebaut. Das gab mir die erforderliche Lizenz, um auch im Gesundheitssport tätig zu werden. Die letzte Ausbildung ist in 3 Stufen (Basislehrgang, Aufbaulehrgang, Abschlusslehrgang) mit einem Kostenaufwand bis 1500€ für Nicht-Vereinsmitglieder zu absolvieren. Auch hier erfolgt eine Abschlussprüfung. Dieses berechtigt mich Präventionskurse von Krankenkassen-Mitgliedern anzubieten.
Seitdem bin ich nebenberuflich im Fitnesscenter sowie als Übungsleiter & Personaltrainer erfolgreich und habe eine große Freude, angehenden Sportlern den Spaß an der Bewegung zu vermitteln.
Wie gelesen, sind solche Aus- und Weiterbildungen mit einigen Kosten verbunden und daher solltest du mögliche Finanzierungen prüfen. Eine Option ist der von Jörg erwähnte Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit. Wenn du dich jedoch neben dem Beruf weiterbilden oder dein Handlungsfeld erweitern möchtest, dann ist in diesem Fall die Bildungsprämie eine perfekte Möglichkeit.
Bildungsprämie – deine Unterstützung für deine berufliche Weiterbildung
Wenn du deine Weiterbildung beruflich nutzen möchtest, gibt es die Möglichkeit, dich vom deutschen Staat unterstützen zu lassen. Mit einem Gutschein der Bildungsprämie kannst du die Hälfte (maximal 500€) der Kosten erstattet bekommen.
Folgende Voraussetzungen musst du erfüllen, um einen Gutschein zu bekommen:
- du arbeitest mindestens 15 Stunden pro Woche oder bist in Eltern- oder Pflegezeit
- dein zu versteuerndes Einkommen ist höchsten 20.000€ (bei zusammenveranlagten Ehepartnern 40.000€) – ACHTUNG: Dein zu versteuerndes Einkommen ist nicht dein Bruttoeinkommen. Das zu versteuernde Einkommen ergibt sich aus deinem Brutto-Einkommen abzüglich Werbungskosten, sonstiger Aufwendungen und Freibeträge. Es ist somit niedriger als dein Bruttoeinkommen und du findest es in deinem letzten Steuerbescheid.
- die gewünschte Weiterbildung wurde von dir noch nicht begonnen und bezahlt
- du hast im laufenden Kalenderjahr noch keine Bildungsprämie in Anspruch genommen
Nutze eine der zahlreichen Beratungsstellen der Bildungsprämie
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, gehst du am besten direkt zu einer der zahlreichen Beratungsstellen . Wenn du die notwendigen Unterlagen dort dabei hast (Personalausweis, Gehaltsabrechnung bzw. Einkommensteuerbescheid), steht einer Entscheidung direkt vor Ort nichts im Wege. Die Beratung ist auch deshalb wichtig, weil in einzelnen Bundesländern unterschiedliche Detailregelungen gelten.
Hast du den Gutschein der Bildungsprämie, gibst du ihn bei der Anmeldung zur Weiterbildung an und bezahlst lediglich deinen Eigenanteil. Prüfe im Vorfeld lediglich, ob dein Weiterbildungsanbieter den Gutschein akzeptiert. Er ist nicht dazu verpflichtet. Die Erfahrung zeigt aber, dass gerade im Fitnessbereich die Anbieter sehr offen gegenüber diesem Angebot sind. Nachfragen lohnt sich.
Mein Fazit – Wissen lohnt sich – Praxis noch viel mehr
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten sich Wissen im Bereich Fitness und darüber hinaus anzueignen. Welche Methode für dich die beste ist, hängt sehr von deinen Zielen, deinen Vorlieben und deinem Lerntyp ab. Ich selbst kann alle Methoden empfehlen.
Egal für welche Möglichkeit du dich entscheidest, am Ende zählt nicht dein Theoriewissen, sondern wie du dieses Wissen in der Praxis umsetzen kannst. Bei dir und – falls von dir gewünscht – auch bei anderen. Probieren geht halt immer über studieren, und die beste Möglichkeit ist die Kombination aus beidem.
Auf geht’s – werde dauerhaft zum Sportler!
Torsten
Ach übrigens – ich wünsche dir mehr Zeit für Sport in deinem Leben.
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Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.