Ein Gastbeitrag von Katharina
Ich bin Katharina, 36 Jahre und begeisterte Läuferin!
Seit über 10 Jahren laufe ich nun regelmäßig und es hat ewig gedauert, bis ich mich als Läuferin bezeichnet habe. Lange habe ich mir eingeredet, dass ich zu langsam, nicht weit genug oder regelmäßig laufe, nicht die sportliche Figur oder den Ehrgeiz einer „richtigen Läuferin“ habe. Denn wie heisst es so schön „jeder kann laufen“!
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Im August 2007 wurde in meiner Heimatgemeinde in Österreich ein wöchentlicher Lauftreff implementiert – das war der Startschuss zur Regelmäßigkeit! Anfangs war ich nur 1x pro Woche mit Gleichgesinnten zwischen 4 – 5 km oder 30 – 35 Minuten unterwegs. Meist haben wir mehr gequatscht als uns wirklich aufs Laufen zu konzentrieren.
Bald darauf habe ich auch alleine meine Laufschuhe angezogen und bin eine kleine Runde (meist dieselbe Strecke) laufen gegangen. Lange habe ich die Distanz bzw. Dauer meiner Laufeinheiten nicht gesteigert, es war ja auch bequem zu wissen, wie weit/lange ich unterwegs bin. Irgendwann habe ich mich dann doch drüber getraut und hab mich langsam an eine neue Strecke über ca. 7,5 km herangetastet. Diese laufe ich heute noch gerne.
Und ja, irgendwann ist dann der Knoten geplatzt und meine Laufrunden wurden länger, je nachdem wie es die Zeit bzw. auch meine Motivation zugelassen haben.
Auf der ganzen Welt in Laufschuhen unterwegs
Mittlerweile laufe ich 3 – 5 x die Woche, versuche auch so oft wie möglich beim wöchentlichen Lauftreff mitzulaufen. Wobei dies nicht immer einfach war/ist, da ich in den letzten 7 Jahren mehrmals in Österreich umgezogen bin und in den letzten 4 Jahren insgesamt über 13 Monate gereist bin. Und auch jetzt gerade bin ich wieder unterwegs und reise seit Oktober 2017 in Asien.
Trotzdem versuche ich, so oft wie möglich eine Strecke zu finden, an der ich dann 5 -10 km laufe, bisher ist mir das in fast allen Ländern, die ich in den letzten 5,5 Monaten bereits habe, gelungen: in den Bergen Nepals, am Strand in Sri Lanka und auf den Philippinen, durch die Großstadt in Singapur sowie entlang der Altstadtmauern von Chiang Mai, Thailand oder einem kleinen Fluss in Malaysien.
Setze dir Ziele – melde dich für einen Wettkampf an
Ich treffe immer wieder LäuferInnen, die meinen ein Wettkampf wäre nichts für sie. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es Spaß macht, auf ein Ziel hin zu trainieren und mit anderen laufbegeisterten Menschen an den Start zu gehen. Wobei ich meine Ziele stets meinem jeweiligen Trainingszustand und meinen Lebensumständen anpasse.
Bereits im September 2007 habe ich beim Donaulauf in meiner Heimatgemeinde mitgemacht, der gemütliche 3 Runden durch den Ort und entlang der schönen Donau führt, insgesamt 5,3 km. Dies ist als mein Heimatlauf zu einem jährlichen Fixpunkt geworden. Ebenso wie der Österreichische Frauenlauf in Wien, an dem ich bereits 10 Mal teilgenommen habe.
Den ersten Halbmarathon vergisst du nicht
Anfangs waren die 5 km meine Paradedistanz für Wettkämpfe. Ebenso wie bei meinen Laufrunden habe ich mich lange nicht getraut, mich für neue Distanzen anzumelden. Im Frühling 2011 habe ich mir dann jedoch – im Hinblick auf meinen bevorstehenden Geburtstag – ein neues, großes Ziel gesetzt: ich wollte vor meinem 30er einen Halbmarathon unter 3 Stunden durchlaufen. Im September desselben Jahres habe ich nach 2:37 Stunden die Ziellinie in der Wachau (Niederösterreich) überquert!
Danach folgten 3 weitere Halbmarathons mit meiner bisherigen Bestzeit von 2:04 Stunden. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es mein Ziel ist, die verflixten 2 Stunden zu knacken 🙂
Nach Rückschlägen zum Marathon
Meinen 1. Marathon wollte ich dann vor meinem 35. Geburtstag laufen. Im Sommer 2016 habe ich auch entsprechend begonnen dafür zu trainieren. Jedoch musste ich auf Grund von diversen körperlichen und persönlichen Herausforderungen das Vorhaben abbrechen. Das Laufen hat mir absolut keinen Spaß mehr gemacht, ich bin mit Schmerzen und demotiviert zu Trainingsläufen aufgebrochen und habe mit Kreislaufproblemen gekämpft. Es war Zeit auf meinen Körper und mich zu hören – es war wohl nicht die richtige Zeit für dieses große Vorhaben.
Noch nicht – denn letztes Jahr im Herbst habe ich dann mein bisher größtes läuferisches Ziel erreicht, habe mich über die Marathondistanz getraut und ebenfalls in der Wachau, entlang der Donau sowie Weinbergen, meinen ersten vollen Marathon gefinished.
Gerade die 3 Monate in denen ich auf den großen Tag hintrainiert habe, waren eine tolle Zeit. Obwohl ich mich natürlich manchmal zum Training überwinden musste – immerhin habe ich im Sommer bei entsprechend hohen Temperaturen trainiert – war es großartig zu sehen, was durch Intervalltraining, Longjogs und Co. alles möglich ist.
Mir wurden die Augen geöffnet
Für mich ist jedoch nicht nur das körperliche Training wichtig gewesen, sondern auch die Arbeit an meiner Einstellung – die oft hochgepriesene mentale Kraft. Vor allem weil ich mir bezüglich meiner Zielzeit oft nicht sicher war – ich habe eine Zeit zwischen 04:15 und 04:30 Stunden angepeilt. War dies nicht zu langsam? Sollte ich nach so vielen Jahren nicht unter 4 Stunden laufen? Würde ich es überhaupt schaffen 42,195 km am Stück zu laufen?
Durch Zufall bin ich über das Buch „Your Pace or Mine“ von Lisa Jackson* gestolpert, welches mir drastisch die Augen geöffnet hat! Ich bin eine Läuferin und ich kann das Ziel, einen Marathon zu finishen, schaffen.
Und ja, ich habe es geschafft! Es war ein tolles Erlebnis nach 4:24 Stunden über die Ziellinie zu laufen, angefeuert von meiner Familie! Gerne blicke ich auf diesen Tag zurück und bin immer noch so stolz auf mich & meine Leistung. Es war ein großartiges Erlebnis und bestimmt nicht mein letzter Marathon!
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Hoch oben im Himalayagebirge
Wie schon erwähnt, bin ich derzeit in Asien unterwegs. Im Oktober/November 2017 war ich in Nepal und habe unter anderem den Annapurna Circuit gemacht. In schwierigen Momenten, wenn ich dachte ich schaffe die jeweilige Tagesetappe nicht oder hinterfragt habe, warum ich überhaupt Thorong La Pass auf 5.416m überqueren möchte, habe ich auf meine Erfahrungen durchs Laufen (Wettkämpfe, Trainingsläufe und speziell den Marathon) zurückgegriffen – das hat mir nicht nur einmal geholfen. Ich habe mich daran erinnert, wie weit ich in meiner „Laufkarriere“ schon gekommen bin und daraus Kraft geschöpft.
Oft vergessen wir leider, dass wir unsere Erfahrungen, möglicherweise auch Tiefpunkte vom Laufen in so vielen Lebenslagen oder täglichen Herausforderungen nutzen können.
Ja, ich bin eine Läuferin!
Laufen aus Leidenschaft
Während der Trainingszeit für den Marathon habe ich mich oft gefragt, warum ich mir in den Kopf gesetzt habe, einen Marathon zu laufen und warum ich überhaupt laufe. Nun, ich laufe aus Leidenschaft – um mich zu bewegen, einen Ausgleich körperlich und psychisch zu schaffen, mich auszupowern oder auch abzuschalten, einfach rauszugehen und loszulaufen. Hin und wieder setze ich mir neue Ziele und laufe bei Wettkämpfen mit.
So habe ich Ende Februar bei einem 10km-Colour-Run in den Bergen Nepals mitgemacht, um Geld für das Volunteering-Projekt zu sammeln, bei welchem ich 5 Wochen mitgeholfen habe Schulen zu bauen (www.allhandsandhearts.org). Anfang Mai werde ich den Wings-For-Life-Worldrun von Red Bull in Taiwan mitlaufen und bin auch schon für weitere Läufe in Österreich nach meiner Rückkehr angemeldet.
Auch du kannst dich als Läuferin bezeichnen, egal ob du 1 oder 7 Mal pro Woche, 20 Minuten oder 2 Stunden laufen gehst oder welche Distanz du zurück legst. Sobald du die Laufschuhe anziehst und es tust – BIST du ein/e Läuferin!
Über die Autorin:
Katharina Kütreiber ist Anti-Diät-Diätologin, Touristikkauffrau, begeisterte Rucksack-(Allein)-Reisende.
Es ist ihr ein Anliegen, sowohl abseits von Social Media aber auch online zu einem ausgeglichenen, erfüllten und aktiven Lebensstil zu motivieren. Um entsprechende Ernährunngstipps, Denkanstöße und auch Fernweh zu bekommen, folge ihr auf Instagram.
Webseite von Katharina: eat-move-enjoy
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