Hindernislauf für Anfänger: 8 Dinge, die du vorher wissen solltest

Ein Gastbeitrag von Florian Köser

Eines schönen Tages im Juli 2012 saß ich mit meinem Schwager zusammen und wir redeten über das Laufen. Ein Wort ergab das andere und 10 Minuten und ein paar YouTube-Videos später war der Entschluss gefasst und wir für unseren ersten Hindernislauf vorregistriert. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht in Form und ein blutiger Laufanfänger.

Nicht ganz ein Jahr später habe ich dann meinen ersten Hindernislauf gefinisht. Alles tat weh, mein Körper war zerschunden, aber ich war Stolz wie Oskar. Das ist nun 3 Jahre und einige weitere Hindernisläufe her. Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt und weiß inzwischen worauf man sich einlässt und was man beachten sollte. Deshalb hier nun mein Artikel über Hindernislauf für Anfänger.

1. Von Nichts kommt Nichts.

Wie oft sieht man in sozialen Netzwerken Posts von Leuten, die Ihren Startplatz kurz vor der Veranstaltung wieder verkaufen wollen? Ich lehne mal mich aus dem Fenster und behaupte, dass maximal 25 % davon wirklich mit einer langfristigen Verletzung zu tun haben.

Bei den meisten Hindernisläufen hat der Parcours eine Länge von 15-20 km. Dazu kommen auch einige Hindernisse in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.

Du solltest Dir also am Besten vor der Anmeldung darüber bewusst sein auf was Du Dich da einlässt und dass ein Hindernislauf ohne Training nicht zu schaffen ist.  

Von daher solltest Du Dir einen Trainingsplan erarbeiten, rechtzeitig mit dem Training starten und Dein Ziel eisern verfolgen. Du musst Dich im Vorfeld mit der Strecke bekannt machen und Dich auch auf diese vorbereiten. Zusätzlich empfiehlt es sich auch ein wenig Krafttraining zu betreiben, um fit für die Hindernisse zu sein.

Tipp: Bei vielen Veranstaltungen erhältst Du im Vorfeld Tipps zum Training und Infos zu den Hindernissen, die Dich erwarten. Ansonsten einfach mal googeln. Dabei musst Du keine Unsummen Geld ausgeben. Man kann sich mit Eigengewichtstraining und Laufen optimal vorbereiten. Oder such Dir einfach den nächsten Trimm-Dich-Pfad.

2. Bilde ein Team mit Deinen Kumpels

Bei vielen Hindernisläufen gibt es Hürden, die alleine fast gar nicht oder sehr schwer zu überwinden sind. Team Spirit wird bei Hindernisläufen sehr groß geschrieben und es findet sich immer eine helfende Hand, um die Hürden zu überwinden, aber im eigenen Team mit Freunden macht es doch mehr Spass und einen Hindernislauf zusammen bewältigt zu haben schweißt einen noch mehr zusammen.  Das Team motiviert sich gegenseitig und es wird niemand zurückgelassen.

Tipp: Auch bei der Vorbereitung ist ein Team hilfreich. Jeder kennt nämlich die fehlende Motivation an manchen Tagen und die Verlockung das Training zu schwänzen ist groß.  Wenn man bereits als Team trainiert, motivieren sich die Teammitglieder gegenseitig. Sein Team lässt man auch nicht hängen und die Gefahr, dass  jemand kurzfristig abspringt ist weitaus geringer.

Was du alles beachten solltest, wenn du das erste mal ein Training für Hindernislauf absolvierst, erzählt dir Flo in seinem Gastartikel über Hindernislauf für Anfänger.

3. Das gibt Gewiss keinen neuen Weltrekord.

Auch wenn Du ein guter Läufer bist, eins ist gewiss: Du wirst bei Deinem ersten Hindernislauf gewiss keinen neuen Rekord aufstellen. Bei einigen Hindernisläufen wird auch komplett auf die Zeitnahme verzichtet. Je nach Größe des Laufs kommt es dazu auch zu Staus an den Hindernissen geben und dort geht viel Zeit verloren. Man darf auch nicht die kraftraubenden Hindernisse unterschätzen, die einem immer wieder aus dem (Lauf-)Tritt bringen und die Muskeln zusätzlich beanspruchen.

Tipp: Beim Hindernislauf kommt es auch nicht auf Bestzeiten an. Es geht darum, zu starten und zu beenden. Es geht um Teamgeist und Durchhaltevermögen. Da spielen Zeiten eher eine untergeordnete Rolle.

4. Let’s get dirty

Wenn Du Angst davor hast Dich dreckig zu machen, melde Dich besser gar nicht erst zu einem Hindernislauf an. Matsch, Dreck, Wasser, Schaum sind elementare Bestandteile eines Hindernislaufs und da musst Du durch! Nach dem Lauf wird es Stunden dauern Deine Klamotten, Deine Schuhe und Dich selbst wieder einigermaßen sauber zu bekommen. Meistens gibt es vor Ort nach dem Lauf auch nur kalte Duschen oder das anstehen dauert ewig.

Tipp: Nimm Dir Mülltüten mit um Dein Equipement nach dem Lauf einzupacken, damit das Material ohne Kontaminierung von Auto und Sporttasche nach Hause gebracht werden kann. Decken und Handtücher schützen dann Dein Auto vor Dir selbst. 

Was du alles beachten solltest, wenn du das erste mal ein Training für Hindernislauf absolvierst, erzählt dir Flo in seinem Gastartikel über Hindernislauf für Anfänger.

5. Es wird weh tun

Aufgeschürfte Knie, Stromschläge, Krämpfe, schmerzende Glieder wirst Du bis ins Ziel ertragen müssen. Schürfwunden, Kratzer, Blasen und kleine Blessuren gehören einfach  dazu. Aber jede Narbe erzählt eine Geschichte und Du kannst stolz darauf sein. Trage sie mit Würde. Narben heilen aber der Stolz bleibt.

Am Montag auf der Arbeit werden die Kollegen fragend gucken, wenn Du humpelnd mit Schürfwunden an den Armen zu Arbeit kommst, aber wenn Du dann von Deinem Hindernislauf erzählst wirst Du gewiss anerkennende Blicke und Worte erfahren.

Tipp:  Alle, die dann meinen sie wären schneller, besser, härter und überhaupt und sowie so, kannst Du dann ja zum nächsten Hindernislauf herausfordern. Dann können die Schwätzer sich beweisen. Aber meisten kneifen die mit der größten Klappe dann eh.

6. Umkehren wäre jetzt auch Blöd!

Direkt nach der Anmeldung wird Du Dich wahrscheinlich das erste Mal für Deine bescheuerte Ideen selber verfluchen. Bis zum Finish Deines Hindernislaufs wirst Du es noch viele weitere Male tun. Du wirst Dich immer wieder selber fragen warum Du Dir das antust und die finale Antwort bekommst Du erst wenn Du gefinisht hast. Wichtig ist, dass Du Dich nicht von Deinem Schweinehund nicht einlullen lässt.

Tipp: Trainiere und fokussiere Deine Ziel. Mach es zu Deinem Hindernislauf. Gib nicht auf. Wenn Du dann gestartet bist und bereits die Hälfte des Hindernislaufs hinter Dir hast, wäre es ja auch blöd umzukehren oder.
Also Arschbacken zusammen kneifen und Durch!

Was du alles beachten solltest, wenn du das erste mal ein Training für Hindernislauf absolvierst, erzählt dir Flo in seinem Gastartikel über Hindernislauf für Anfänger.

7. #StolzWieOskar nach deinem ersten Hindernislauf

Wenn Du dann endlich die Ziellinie erreicht hast, weißt Du endlich wozu das alles Gut war. Du wirst erkennen wie wichtig es im Leben ist, sich etwas vorzunehmen und es zu Ende zu bringen. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ja, okay, die Schmerzen in den Knochen auch. Aber das ist in ein paar Tagen wieder vergangen. Du bist stolz auf Dich und Deine Leistung. Auf Dein Team. Es ist egal wie schnell Du warst. Hauptsache ist Ihr seid angekommen. In den nächsten Wochen wird Dein Finishershirt zu Deinem Lieblingskleidungsstück und Du wirst es so oft wie möglich tragen!

Tipp: Vergiss trotzdem nicht das Finishershirt regelmäßig zu waschen, ansonsten schrumpft Dein Freundeskreis in Relation zu Deinem Ego.

8. Hindernislauf für Anfänger – Du wirst Blut lecken! 

Du wirst feststellen, dass es trotz allem riesigen Spass macht und mit großer Wahrscheinlichkeit wirst Du kurz nach Deinem ersten Finish auf die Idee kommen es wieder zu tun und wieder und wieder.

FINALER TIPP: Kauf Dir ein ordentliches paar Schuhe, treibe regelmäßig Sport, geh Laufen und meld Dich immer wieder an. Genieß es und hab Spass dabei.

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Neugierig? Dann schau doch mal in den Hindernis-Laufkalender, ob auch in deiner Nähe ein solches Event statt findet. Ich wünsche dir viel Spaß mit diesen Tipps über Hindernislauf für Anfänger!

Für mehr Infos zum Thema OCR Rennen (Obstacle Course Races) schaust du hier vorbei…

florian_koeserÜber mich:

Florian Köser, Zwischen Kochtopf & Laufschuh

Irgendwo zwischen Kochtopf und Laufschuh, Yoga und Crossfit, Beruf, Alltag und Wahnsinn
sind wir zu Hause. Wir sind Miinee & Floh; Ehepartner, Eltern, Flexitarier und absolut sportbegeistert. Auf www.ZwischenKochtopfundLaufschuh.de schreiben wir über alles was uns so „bewegt“.

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4 Gedanken zu „Hindernislauf für Anfänger: 8 Dinge, die du vorher wissen solltest“

  1. Voll gut geschrieben! Ich kann dem Autor nur recht geben. Man wird süchtig und das ist gut so. Zusätzlich würde ich Einsteigern ein Training der Griffkraft raten. Die kleinen Muskeln am Unterarm sind leider die Ersten die schlapp machen wenn viele Hangelhindernisse im Rennen sind.

    Viele Grüße aus München,
    Uwe

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  2. Omg- – das Video – noch schlimmer als ich mir die Hindernisläufer vorgestellt hab.
    Ich mach mich beim Arbeiten schmutzig, meine Crossläufe führen mich über Stock und Stein, uind wenn ich konstant laufen möchte, dann nehm ich die Strasse.

    Scheint aber trotzdem Spass zu machen – meine Passion wird das allerdins nicht – allein das Haarewaschen würd mich jedes mal überfordern.

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