Endlich mehr Sport: Erzähle deine Geschichte (Teil 3)

„Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.“ (Jorge Bucay)

Erzähl uns deine Geschichte! Inspiriert durch den tollen Erfolg von Marcus, der durch Sport und Ernährung 40kg in einem Jahr abgenommen hat, ist in unserer Facebook-Gruppe „Endlich mehr Sport“ eine neue Idee geboren. Ich werde im Ausdauerblog dich zu Wort kommen lassen – erzähl uns deine Geschichte!

Heute im dritten Teil zeigt uns Margot, dass Laufen und Triathlon ganz sicher keine Frage vom Alter sind. Tine eifert erfolgreich ihrem Bruder nach und Mario kämpft gegen eine fiese Krankheit -Multiple Sklerose. Dank Sport ist er dabei richtig erfolgreich.

Laufen?!? Nix für mich!

von Margot Ritzinger

Ich bin Margot, 51 Jahre alt, habe durch das Laufen 15 kg abgenommen und mich um 3 Kleidergrößen „verkleinert“. Wie es dazu kam, könnt ihr in meiner Geschichte nachlesen…

Wenn ich es mir so recht überlege, dann hat eigentlich alles so richtig vor zehn Jahren begonnen. Das Leben ist halt ein Geben und ein Nehmen. Ich hatte das Rauchen aufgegeben und dafür einige Kilogramm zugenommen. Die nicht zufriedenstellende Konfektionsgröße und ein plötzlich auftretender Bluthochdruck führten im zarten Alter von noch unter fünfzig Jahren zur Erkenntnis, man müsste etwas abnehmen und evtl. auch Sport treiben.

Also was tun? Die sportlichen Angebote bei uns in der Umgebung sind vielfältig und manche habe ich auch genutzt. Zur Gewichtsreduzierung haben sie allerdings nur bedingt beigetragen und die Veranstaltungen waren halt auch nur einmal die Woche und bei entsprechend plausiblen Ausreden meinerseits fanden sie für mich eben nicht statt.

Irgendwann dachte ich an Laufen oder Joggen, was bis zu diesem Zeitpunkt von mir kategorisch ausgeschlossen wurde. Aber egal, ich gelte allgemein als aufgeschossener Mensch und alles wird probiert. Also, gemütliche Klamotten angezogen, die Schuhe gebunden, dem inneren Schweinehund mit Mord gedroht und ab in die Natur mit gewaltigem Elan und flottem Schritt. Auf den ersten Metern fühlte ich mich sehr gut, fast unbesiegbar. Nach knapp fünfhundert Metern kamen fast zeitgleich eine beginnende Schnappatmung, Seitenstechen im Endstadium und die Erkenntnis wieder: Das Laufen und ich, wir werden niemals Freunde werden!

Ich wusste es doch, das ist nix für mich und da sehe ich ein Angebot unserer Firma an die Belegschaft: Laufen lernen mit jemandem, der das kann, oder so… Na gut, eine Chance bekommt dieses verhasste Laufen noch bevor ich es endgültig begraben werde.

Mit gemischten Gefühlen und geringen Erwartungen gehe ich zum ersten Treffen und wurde positiv überrascht. Nicht nur, dass ich unter fachkundiger Anleitung erfahren habe, worauf es beim Laufen ankommt und wie man es richtig anstellt. Ich habe eine lockere und entspannte Atmosphäre erlebt und eine Trainerin, die uns immer wieder motiviert hat. Sie hat mir auch vermittelt, dass das Laufen Spaß machen soll und kein Zwang sein darf.

Für mich kann ich folgendes Fazit ziehen. Erstens, es geht mir gut, wirklich gut. Ich habe einiges abgenommen und bin rundum zufrieden. Zweitens, die Medikamente gegen den Bluthochdruck konnten (natürlich unter ärztlicher Aufsicht) in der Konzentration gesenkt werden.  Und drittens: Laufen macht echt Spaß, es geht praktisch vor der Haustüre los und ich kann es immer dann tun, wenn ich grade Lust darauf habe. Und – man ist nie zu alt, um damit anzufangen.

Man soll sich nicht selber beweihräuchern und das möchte ich auch hier nicht tun. Erwähnen möchte ich allerdings: Hätte mir vor vier Jahren gesagt, dass ich einmal die Halbmarathon – Distanz laufen würde und daran auch noch Spaß habe, dann hätte ich wohl sehr an dessen Geisteszustand gezweifelt. Mittlerweile bin ich den Halbmarathon schon zwei Mal gelaufen und habe mich auch schon einmal an einem Volks – Triathlon versucht. Zugegeben, die Zeiten waren aus rein Spitzensportlicher Sicht nicht überragend, aber darum geht es mir auch gar nicht. Für mich ist wohl folgendes wichtig, egal ob Training oder Wettkampf, es gibt ein gutes, wohliges Gefühl, einfach etwas geschafft zu haben, was man sich vorgenommen hat.

Mein letztes Fazit: Laufen, ist auf jeden Fall was für mich!

Auf den Spuren des Bruders

von Tine Ameiser

Ich bin Tine 26, 1,65cm klein und brachte 91kg auf die Waage. Doch das sollte sich ändern…

Mein Bruder lief Anfang Mai 2015 bei einem Laufevent mit. Das hat mich so fasziniert, dass ich zu ihm sagte: „Das will ich auch!“ Seine Reaktion: „Schwesterherz  – wenn du 10 Kilo bis Juni 2016 abnimmst, zahle ich dir einen der Läufe!“

Was soll ich sagen – mein Bruder war richtig stolz auf mich, als er mich Weihnachten sah. Ich hatte seit Mai sage und schreibe 30 Kilo abgenommen!

Mein Rezept: 2x die Woche ins Fitnessstudio und 3x jeweils 5km joggen. Und das natürlich neben meinem 40h-Job im Einzelhandel.

Nachdem ich die 30 Kilo abgenommen habe, halt ich nun mein Gewicht konstant bei 60kg. OK – hier und da schwankt es um 1-2kg, aber das ist natürlich ok.

Der Effekt meiner Gewichtsabnahme? Ich habe so viel mehr Selbstbewusstsein und auch viel mehr Lebensfreude. Auf dem Bild links sieht man mich im Ziel eines Wettkampfs im November 2016 und rechts im Mai 2015 mit 91kg. Ein riesiger Dank geht an mein grossen Bruder. Er trainiert mich und ist mein grosses Vorbild.

Kampf der Multiple Sklerose

von Mario Wedenig

Hallo ich heiße Mario. Ich habe seit Februar 2012 Multiple Sklerose. Fast genau 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes.

Nach der Diagnose dachte ich mir, ich muss ja noch für mein Kind da sein. Möchte mit ihm Spielen und auch noch andere Sachen machen. Ich will jetzt nicht im Rollstuhl gefesselt sein oder keine Kraft mehr haben für jegliche Aktivitäten. Mein Kind braucht mich doch.

Und so wurde ich mental stärker und schließlich nahm mein Leben eine gute Wende. Nach dem Krankenhaus Aufenthalt hörte ich mit dem Rauchen auf und sah die Welt mit anderen Augen. Ich rede jetzt nur von meiner Person, aber wenn man eine Krankheit hat, sieht man das Leben von einer anderen Seite und man lebt anders in den Tag, irgendwie glücklicher und schöner. Man genießt jeden Tag und erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens. Wer weiß, wie der morgige Tag sein wird…

Anfang Sommer 2012 fing ich an zu sporteln. Ein bisschen Laufen – anfangs 2 – 3 km und dann wurde es immer mehr bis 10 – 12 km. Mit der Zeit wurde das Laufen irgendwie eintönig und ich kaufte mir ein MTB und ein Rennrad und fing an mit abwechslungsreichen Sport. Wollte ich einmal nicht Laufen, dann setzte ich mich aufs Rad und fuhr meine Runde. Beim nächsten Mal ging ich wieder Laufen.

2013 fing ich an, bei Wettkämpfen teilzunehmen. Das tat meiner Psyche wirklich gut. Sich mit anderen zu matchen und zu sehen das man – egal ob bei Laufbewerben oder bei Radrennen – im Mittelfeld mitkämpft und das mit Multipler Sklerose.

Das gibt mir immer wieder Kraft weiter zu kämpfen und noch stärker zu werden. Mittlerweile ist der Sport mir zur Sucht geworden und mir geht’s an Tagen wo ich Sport mache besser als an anderen Tagen. Egal welcher Sport – es ist beste Heilmittel was die Natur zu bieten hat. Und das für fast alles.

Ein Tipp an Alle: „Denkt immer positiv, ernährt euch gesund und macht Sport.“

Warum wolltest/willst du mehr Sport machen? Was waren/sind deine Beweggründe? Hast du dein Ziel erreicht und welche Hindernisse lagen auf dem Weg? Was hat dir geholfen, was hat dich inspiriert? Erzähle deine Geschichte!

Wenn auch du an der Aktion teilnehmen möchtest, dann sende mir eine E-Mail mit deiner Geschichte und mindestens einem Foto an topre@ausdauerblog.de

Endlich mehr Sport – erzähle deine Geschichte

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Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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