Frieren nach dem Laufen – (gar k)ein seltenes Phänomen?!

Das Training ist erfolgreich absolviert, du bist mit deiner Leistung so zufrieden wie schon lange nicht mehr – doch nach deinem Lauf fängst du plötzlich an zu frieren. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht und kennst das vielleicht?

So ungewöhnlich oder gar selten ist das Frieren nach dem Sport nämlich gar nicht. Große Sorgen musst du dir deshalb allerdings auch nicht machen, das sei schon einmal gesagt. Denn in den meisten Fällen gibt es recht einfache Erklärungen für dieses Phänomen. Dich interessieren die möglichen Hintergründe und wie du einem Kältegefühl nach dem Sport relativ einfach vorbeugen kannst? Na dann, los geht’s.

Frieren nach dem Laufen: Warum dir nach dem Laufen oft kalt wird und was du tun kannst, um das zu vermeiden.

Frieren nach dem Laufen: Ist das abhängig von den Jahreszeiten?

Wenn du im Winter nach dem Laufen hin und wieder frierst, kann das den kalten Temperaturen geschuldet sein. Dann heißt es: schnell ins Warme, aus den verschwitzten Laufklamotten raus, duschen und rein in trockene Kleidung.

Doch vielleicht hast du es auch schon einmal im Sommer oder einfach bei angenehmen Temperaturen erlebt, nach dem Laufen zu frieren? Einige Läuferinnen und Läufer aus Torstens Facebook-Gruppen berichteten bereits von diesem Phänomen. Auf die Jahreszeiten, das Wetter beziehungsweise kühle Temperaturen ist es jedenfalls nicht zurückzuführen. Natürlich kann es auch an kühlen Temperaturen liegen. Es gibt jedoch auch den ein oder anderen Grund, der Frieren im Sommer plausible erklären lässt.

Frieren nach dem Joggen: Schwitzen als möglicher Grund – Die Basics kurz und knapp erklärt

Schwitzen ist ein natürlicher Prozess des Menschen, der lebensnotwendig ist. Allgemein werden dabei zwei Arten unterschieden:

  1. Das sogenannte thermoregulatorische Schwitzen und
  2. das Schwitzen, das durch Emotionen bedingt wird.

In diesem Artikel wollen wir hauptsächlich auf Ersteres eingehen. Denn die Thermoregulation ist eine der Hauptaufgaben der Schweißdrüsen. Der Begriff Thermoregulation beschreibt die Aufrechterhaltung einer konstanten Kerntemperatur von etwa 37° des menschlichen Körpers und der sogenannten Homöostase (Gleichgewicht physiologischer Körperfunktionen). Schweiß beziehungsweise das Schwitzen kann also – ohne hier auf komplizierte biochemische Prozesse einzugehen – als ein effektives Kühlsystem unseres Körpers bezeichnet werden.

„Nachschwitzen“ nach dem Laufen: Ein Grund, dass Sportler frieren

Gehen wir unserem geliebten Sport, dem Laufen, nach, dann kommt dieser Vorgang ins Rollen. Beim Joggen wird uns warm oder gar heißt – je nach Intensität und Dauer der Einheit – und wir beginnen zu schwitzen. Das ist ziemlich unabhängig von der Jahreszeit. Unser Körper versucht damit unsere Kerntemperatur zu regulieren.

Stoppen wir nun abrupt mit unserem Training, wird dieser Vorgang jedoch nicht ebenfalls gleichzeitig gestoppt. Die Thermoregulation setzt sich weiterhin fort. So kann es vorkommen (je nachdem wie intensiv unser Training war und wie trainiert wir sind), dass unser Körper nach dem Ende des Trainings noch „nachschwitzt“ – diesen Begriff hast du sicherlich schon das ein oder andere Mal gehört oder gelesen. Unser Körper kühlt also weiterhin ab und durch den Schweiß auf unserer Haut können wir frieren.

Frieren nach dem Laufen: Was kannst du dagegen unternehmen?

Eine Maßnahme, um deinen Körper langsam auf das Ende des Trainings einzustimmen und dem eben erwähnten Vorgang entgegenzuwirken, ist ein Cool-Down. Das wird unabhängig von der Trainingseinheit aber sowieso empfohlen. Für dich sollte es also immer auf deinem Trainingsprogramm stehen.

Ein Cool-Down hat zur Folge, dass du deinen Lauf nicht abrupt beendest, sondern diesen langsam ausklingen lässt. Du könntest zum Beispiel nach einem Intervalltraining noch ein wenig in einem langsamen, für dich sehr angenehmen Tempo weiterlaufen – quasi „auslaufen“. So gibst du deinem Organismus die Möglichkeit, sich langsam wieder zu regulieren.

Auch Dehnübungen oder eine entspannte, kurze Runde Yoga können ebenfalls ratsam sein, wie Coach Beatrice Drach in einer Gruppe des ausdauerblogs riet. Im Winter ist hierbei besonders eins wichtig: Begib dich bei kalten Temperaturen nach deinem Training für Dehnübungen oder eine kurze Yoga-Einheit unbedingt ins Innere. So beugst du einer Verkühlung vor.

Frieren nach dem Laufen: Warum dir nach dem Laufen oft kalt wird und was du tun kannst, um das zu vermeiden.

Frieren nach dem Laufen: Blutzuckerspiegel nicht absinken lassen

Auch ein niedriger Blutzuckerspiegel kann – neben anderen Symptomen – das Schwitzen nach dem Sport – und dadurch wiederum das Frieren – begünstigen. Von Bedeutung ist es für Sportlerinnen und Sportler also, die Energiespeicher nach dem Sport wieder aufzufüllen und auch darauf zu achten, diese vor dem Sport ausreichend aufgefüllt zu haben.

Besonders geeignet sind hierfür Lebensmittel, die sogenannte einfache Kohlenhydrate (sogenannte Monosaccharide) enthalten – also beispielsweise Glucose, Fructose. Diese gelangen schneller in den Blutkreislauf.

Frieren nach dem Laufen: So kannst du vorbeugen

Daneben ist auch eine ausreichende Wasserzufuhr wichtig. Desto ausgeglichener der Flüssigkeitshaushalt, desto besser kann unser Körper die Kerntemperatur regulieren. Nehmen wir hingegen weniger Flüssigkeit zu uns als wir ausscheiden, steigt die Osmolalität des Blutes und der Blutdruck sinkt.

Zudem sollte man sich im Winter warm genug und klug kleiden. So kann du als Läufer den sogenannten „Zwiebel-Look“ wählen und mehrere Schichten übereinander anziehen. Wird es während der Trainingseinheit zu heiß, kannst du den Pullover oder die Trainingsjacke einfach ausziehen und dir um deine Hüften binden. So beugst du vor, zu sehr zu schwitzen. Außerdem solltest du darauf achtgeben, dir nach dem Training, wenn du verschwitzt bist, immer etwas Trockenes anzuziehen. So kühlst du nicht aus und erkältest dich nicht. Zuhause kannst du dich warm abduschen.

Frieren: Die möglichen Ursachen und Interventionen im Überblick

Frieren nach dem Sport kann also aufgrund von mehreren eher harmlosen und unbedenklichen Gründen entstehen:

  • Thermoregulation deines Körpers, Stichwort: Schwitzen.
  • Keine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (besonders Wasser ist hier von großer Bedeutung).
  • Dein Blutzuckerspiegel ist im Keller.
  • Im Winter: eine ungenügende Bekleidung beim Sport.
  • Du behältst verschwitzte Sportkleidung zu lange nach dem Training an und ziehst stattdessen keine trockenen Sachen an.
  • Um entgegenzuwirken, solltest du deinen Sport nicht ohne einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und einem aufgefüllten Energiespeicher beginnen. Ein Cool-Down kann dir zusätzlich helfen, um deinen Körper nach einem Training wieder langsam herunterzufahren. 
  • Ein warmes Getränk nach dem Sport kann gegen das Frieren helfen und dich von innen wärmen.

Starkes Kältegefühl nach dem Sport: Arztbesuch nicht aufschieben

Jedoch solltest du Frieren nach dem Sport auch nicht auf die all zu leichte Schulter nehmen. Bei sehr starken und langen Kältegefühlen verbunden mit Zittern oder heftigen Schweißausbrüchen solltest du einen Besuch bei deinem Hausarzt nicht scheuen. Im Zweifel solltest du diese Symptome also lieber von Experten abklären lassen.

In diesem Sinne sende ich dir sportliche Grüße,

deine Michelle

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Über die Autorin: Michelle Brey

Michelle Brey

Fußball, Auspowern, Musik und Schreiben: Das bin ich. Michelle aus München.

Mit bereits fünf Jahren bin ich der Leichtathletik verfallen, zwei Jahre später dem Fußball. In der U17 mischte ich die Juniorinnen Bundesliga, die höchste Fußballliga Deutschlands für Mädchen, auf.

Neben dem Sport schreibe ich leidenschaftlich gerne und hoffe hier meine Leidenschaft zum Sport und dem Schreiben vereinen zu können und so dir, dem Leser, hilfreiche Tricks&Tipps geben zu können!

Ich freue mich auf dich. Sportliche Grüße, Michelle

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