Läufst du immer die gleiche Hausrunde? Klar, so musst du nicht nachdenken, wohin du heute läufst. Spannend ist das nicht. Eher sogar ziemlich öde und langweilig. Jedem Baum und jedem Strauch hast du schon einen Namen gegeben.
Wird Zeit, dass es etwas Abwechslung in dein Läuferleben kommt, dein Schweinehund grinst schon so dämlich dich an. Doch wie schaffst du es, abwechslungsreiche Laufstrecken in deiner Umgebung zu finden und deine Laufstrecken zu planen?
Früher war alles besser? Sicher nicht…
Bei mir schaut das anders aus. Schon allein davon bedingt, dass ich öfters auf Dienstreisen bin. Und das teilweise an Orten, wo ich vorher noch nie gewesen bin. Mit im Gepäck – wie eigentlich immer – die Laufschuhe.
Doch wo laufen stellt sich mir die Frage, schließlich kenne ich mich dort nicht aus. Vor ein paar Jahren habe ich mir das noch leicht gemacht. Ein kurzer Blick in die Karte bzw. auf Google Maps (so lange ich laufe, gibt es das natürlich) und dann bin ich meist langweilig irgendwo an einer Straße entlang.
Einfach, zweckmäßig, aber auch irgendwie richtig öde. Heute schaut das bei mir anders aus…
Abwechslung ist Trumpf
Selten laufe ich eine Strecke zweimal. Ich habe nicht einmal eine richtige Hausrunde. Klar, bei mir ist die Isar vor der Haustür und man kann beiderseitige kilometerweit wunderbar laufen. Mache ich auch oft.
Aber ich mag die Abwechslung und laufe deshalb eigentlich nie zweimal die gleiche Runde in Folge. Neue Perspektiven und immer genügend Motivation, um stets neues in der tollen Natur zu entdecken.
Das gilt übrigens erst Recht fürs Radfahren. Dort kommt es nie vor, dass ich eine Runde 100% deckungsgleich zweimal fahre. Und so bin ich bald schon nahezu jede Straße meiner Umgebung abgefahren.
Laufstrecken planen mit Komoot
Komoot ist nach vielen Jahren und vielen Tools, die ich zum Laufstrecken planen genutzt habe, für mich mittlerweile das erste Tool der Wahl. Es liefert mit einer sehr aufgeräumten Webseite und Smartphone Apps für iPhone & Android alles was du zum Entdecken neuer Wege brauchst.
Eine kleine Einführung in Komoot
Um Komoot nutzen zu können, musst du ein eigenes Konto erstellen. Ich nutze praktischerweise meinen Facebook-Login dafür, du kannst aber dich auch einfach mit deiner E-mail-Adresse registrieren.
Danach führt dich das Programm durch ein Startprozedere. Du legst deine Lieblingssportarten fest, kannst dir einen Downloadlink für die App auf dein Smartphone schicken lassen und kannst auch gleich deinen Garmin-Account verbinden, falls du einen hast.
Dann geht es auch schon los.
Bist du bereit für dein nächstes Abenteuer?
Damit du dich nicht gleich erschlagen fühlst, bietet dir Komoot die zwei wichtigsten Funktionen gleich zu Beginn an – Inspiration und Planung.
Je nach Standort bietet dir Komoot in der „Entdecken“-Rubrik ständig neue Touren aus der mittlerweile sehr großen Community als Inspiration an. Doch du kannst auch selbst suchen und den sehr guten Filter nutzen.
Suche nach beliebigen Sportarten, Strecken und Dauern und du wirst ganz sicher fündig. Ich nutze diese Funktion vor allem beim Wandern, wenn ich neue Gipfel und Touren entdecken möchte.
Das Herzstück von Komoot ist die Routenplanung
Richtig stark wird Komoot bei der eigenen Routenplanung. Sie ist auch der eigentliche Grund, warum ich diese App so gerne nutze. Aber bevor ich dir das jetzt groß erkläre, möchte ich es dir einfach mal in einem Video demonstrieren:
Die im Video vorgestellte Route schaut in Komoot so aus:
Was kostet Komoot?
Möchtest du Komoot kostenlos nutzen, musst du stets online bleiben und hast auch keine Sprachnavigation. Willst du mehr, bezahlst du in Regionen.
Das heißt, du schaltest eine Region frei und bekommst dann Spach-Navigation und Offline-Karten fürs Smartphone sowie auch die Möglichkeit, die Strecken als GPS-Routen downzuloaden. Die erste Region ist dabei kostenlos. Für Laufstrecken um deinen Heimatort mag das noch reichen, für Radtouren wird das schon eng.
Jede weitere Region kostet dann 3,99€ und für 8,99€ gibt es sogenannte Regionspakete, die für viele sicher ausreichen werden. Richtig spannend wird jedoch das Alle-Regionen-Paket.
Für einmalig 29,99€ bekommst du die ganze Komoot-Welt und kannst dir überall auf dem Planeten deine Strecken zusammen bauen. Für mich ein sehr faires Angebot, denn es sind alles einmalige Preise und damit genau das Gegenteil vom heute oft genutzten Abo-Modellen.
Dafür zahle ich gerne die knapp 30€. Denn wenn ich daran denke, wie oft ich Komoot mittlerweile genutzt habe, dürfte sich die Routenplanung längst im einstelligen Cent-Bereich bewegen. Und regelmäßige Kartenupdates sind auch inkludiert.
Abo-Modell veröffentlicht
Ein Hinweis noch – Komoot hat seit Ende September 2019 eine Premium-Version im Angebot. Damit führt auch Komoot zusätzlich ein Abo-Modell ein und ich empfehle dir, trotzdem noch die Karten zu kaufen. Sie werden ihre Gültigkeit behalten. Es gibt dazu ein klares Statement auf der Komoot-Seite:
Du wirst jederzeit – auch nach Ablauf deines komoot Premium Abos – Zugang zu deinen freigeschalteten Regionen haben. Unabhängig von der Einführung unseres Premium Angebots, werden wir Regionen-Nutzer auch weiterhin mit großartigen Updates versorgen.
Highlight von Komoot-Premium sind die Planung von Mehrtagestouren, sportartspezifische Karten (z.B. MTB) sowie Wetterupdates zu den Touren. Ob es die 59,99€ pro Jahr wert sind, musst du selbst entscheiden. Als Nutzer des Alle-Regionen-Pakets zahlst du im ersten Jahr nur 30€.
Navigation mit Komoot
Wenn du kein Navi fürs Fahrrad oder keine Sportuhr besitzt, kannst auch mit der Komoot-App navigieren. Und das geht erstaunlich gut.
Gerade auf Wandertouren lade ich mir gerne die Offline-Karte auf mein Handy und schaue dann auf der Tour, wo ich bin. Ich nutze also die Karte zur Orientierung und weniger die klassische Navigation.
Die hat für mich den Nachteil, dass du regelmäßig einen Blick auf dein Smartphone werfen musst, denn in meiner Erfahrung reicht die Sprachansage nicht aus. Und noch ein Nachteil: Die App belastet natürlich deinen Akku sehr stark und saugt ihn entsprechend schnell leer.
Daher bevorzuge ich meine Garmin-Geräte zur Navigation. Wie ich da mache, verrate ich dir später…
Alternative Routenplaner und wie hole ich mir Inspiration?
Komoot ist natürlich nicht die einzige App auf dem Outdoor-Navigations-Markt, wenn auch im Jahre 2019 für mich die mit weiten Abstand beste. Erwähnenswert ist in meinen Augen noch gpsies.com, die jahrelang Platzhirsch waren und heute der amerikanischen AllTrails-Familie angehören.
Die Kernfunktion von Gpsies – der Download von GPX-Daten ist seitdem kostenpflichtig. Beim alten Gpsies konnte man sich dagegen die Tour ohne Anmeldung einfach so downloaden. Ich habe schon lange befürchtet, dass so etwas auf Dauer nicht finanzierbar ist. Nun ist die Befürchtung wahr geworden.
Eine zeitlang nutzte ich auch Outdooractive sehr gern. Prinzipiell kann ich das zum Laufstrecken planen immer noch empfehlen. Und schließlich bieten auch Systemanbieter wie Garmin Routenplaner an und selbst auf Strava kannst du mittlerweile Routen planen.
Der Markt in Sachen Outdoor-Navigation bleibt umkämpft und das ist gut so.
Laufstrecken planen: Mein Workflow
Wie ich meine Tour in Komoot plane, habe ich dir Video vorgestellt. Doch das ist noch nicht alles. Deshalb habe ich dir hier mal meinen Workflow zusammen gestellt:
- Als erstes plane ich die Tour in Komoot und zwar meistens am Macbook im Browser. In mir bekannten Gegenden und bei einfach Pendelstrecken reicht mir das dann auch und ich lade mir maximal zur Sicherheit eine Offline-Version der Karte aufs Smartphone.
- Wird es komplizierter, länger oder kenne ich mich am Ort gar nicht aus, lade ich mir die GPS-Datei herunter.
- Danach gehe ich auf Garmin Connect und importiere dort die GPS-Datei.
- Nach dem Import vergebe ich noch einen einfachen Namen und sende dann die Strecke auf meine Garmin Uhr. Ich nutze eine Fenix 3, bin aber bereits am überlegen, ob ich mir nicht eine neue Garmin Fenix 6 leisten möchte.
- Schließlich synchronisiere ich übers Smartphone meine Uhr und schon habe ich die Strecke dort zum Navigieren zur Verfügung.
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Mein Workflow beim Radfahren
Beim Radfahren sieht es übrigens ganz ähnlich aus, wobei ich da einen Garmin 830 zur Navigation nutze. Endlich ein richtig gut funktionierendes Fahrrad-Navi war mein erstes kleines Fazit, als ich mir im Frühsommer den Garmin 830 zugelegt habe. Einen ausführlichen Test werde ich noch im Herbst hier auf der Seite vorstellen.
Aber zurück zum Workflow – der ist beim Garmin 830 noch einfacher, denn ich habe eine Komoot-App auf dem Gerät und kann somit die Strecke ohne Zwischenstufe direkt aus Komoot in das Gerät laden. Einfacher geht es wirklich nicht…
- Garmin Edge 830 bicycle navigation
Nie wieder Langeweile auf deinen Strecken
Du siehst, die Ausrede, dass deine Laufstrecke irgendwann mal langweilig wird, zieht nicht mehr. Laufstrecken planen war noch nie so einfach.
Aber natürlich sollst du nicht nur planen, sondern vor allem rausgehen und die wunderbare Natur in Laufschuhen oder auf dem Rad entdecken.
Worauf wartest du?
Dein Torsten…
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Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.
Hi, nutze Koomot leider noch nicht zu 100%. Oft nehme ich über Entdecken Touren.
Die Routenplanung gefällt mir nicht so sehr, allerdings habe ich auch nichts gefunden, was besser wäre.
Ich kann nirgends eingeben, das ich z.B. 15km laufen will, Rundweg und dann Punkte auf der Karte markiere.
Ähnlich einem Gummiband.
Klasse finde ich, das ich mir die Strecken ansagen lassen kann, und nicht immer auf das Smartphone schauen muss.
Toll wären hier mal ein paar Tips&Tricks zur Routenplanung, egal mit welcher App oder Website.
Lieben Dank.
Claudia
Hallo Claudia,
die von dir gewünschte Funktion geht bei Garmin Connect. Dort kannst du eine Rundtour planen, die ungefähre Kilometerzahl angeben und dann Startpunkt und Richtung wählen und Garmin berechnet anhand der beliebtesten Strecken eine Tour.
Funktioniert so semi-gut nach meiner Erfahrung und nutze ich daher nicht.
Das mit den Tipps zur Routenplanung ist notiert.
Viele Grüße
Torsten
Hi Torsten,
ich nutze Komoot aktuell nur auf meinem Handy, finde es dort aber teilweise sehr unpraktisch, da die Streckenführung bei mir durch andere Angaben überdeckt wird (Android-Version). Ansonsten finde ich die Planung am Laptop mit Komoot immer sehr gut (es gibt auch häufiger kostenlose Regionen, wenn man bestimmten Accounts folgt). Ich suche sowieso gerade nach einer aktuellen Smartwatch, evtl. löst die mein Problem :).
Lg Jan
Ja am Smartphone ist es etwas frickelig, am iPad schon deutlich besser. Leider wird das auch mit der Smartwatch nur bedingt besser.
Viele Grüße
Torsten