Ein Gastbeitrag von Christian Pausinger
Hallo, ich bin Christian, ausgebildeter technischer Produktdesigner, Ingenieur und leidenschaftlicher Sportler. Meine liebe und ebenfalls sehr sportliche Cousine Christina hat mich auf den ausdauerblog von Torsten aufmerksam gemacht und mich für die Idee begeistert mal ein paar Zeilen über meine Erfahrungen zum Thema Ausdauersport und die nötige Ausdauer bei der Gründung eines „StartUps“ zu beschreiben.
Ausdauertraining welch ein „Horror“
Ich gehöre zu den vielleicht glücklichen, die sagen können, dass sie schon seit ihrer Kindheit Sport treiben. Und ich gehöre zu dem Jahrgang, die sagen können: „Ich bin meine ersten Wettkämpfe auf Asche gelaufen.“ Asche war so lange in Ordnung, bis es einen das erste Mal beim Hürdentraining so richtig hingelegt hat. Das war dann immer ein seltsames Farbenspiel aus rot und orange, aber die Zeit hat man auch irgendwie überstanden.
Mein Leichtathletik Training war damals wettkampforientiert für den Mehrkampf ausgerichtet. Ich hatte bei allen Disziplinen Spaß, war kein außerordentliches Talent, würde aber sagen, dass ich im Großen und Ganzen immer gut dabei war.
Allerdings hörte bei mir damals der Spaß bei einer Disziplin auf, und das war die Ausdauerdisziplin als Abschluss der Mehrkampfserie, wo im Regelfall noch mal 1000m oder 1500m auf mich warteten. Vielleicht war ich zu dieser Zeit etwas traumatisiert, weil einer unserer absoluten Ausdauerasse aus dem Verein im Training regelmäßig so lange und so hart trainierte, bis er sich in den Strafraum vom Sportplatz übergeben hat. Das Trainingsziel des Tages war somit für ihn erreicht und die Fußballer mochten ihn, weil er regelmäßig dazu beitrug, den Bereich des Fußballfeldes ordentlich und gewissenhaft zu düngen.
Wie gesagt, er war ein sehr guter und talentierter Ausdauerathlet, aber für mich war das Trainingsziel absolut abschreckend. Ich hatte mehr Spaß meinen Sperr gefühlte 100x am Nachmittag in die Grasnarbe zu treiben. Wen das damals jemand von außen beobachtet hat, möchte ich nicht behaupten, dass ich damit ein viel besseres Bild abgegeben habe. Egal, mir hatte das einfach Spaß gemacht und irgendwie mochten mich die Fußballer auch, da mein Beitrag war, unseren Fußballern zu einem schönen und vertikutierten Fußballrasen zu verhelfen und das sogar über den Strafraumbereich hinaus.
Dennoch das Thema Ausdauer stand erst einmal ganz hinten auf der Liste: „Wie verbringe ich sinnvoll meinen Nachmittag“. Oder anders ausgedrückt, ich konnte mich überhaupt nicht mit dem Gedanken anfreunden, wie man Spaß am Ausdauertraining haben kann.
Resümee:
Keine Ausdauer, aber die Fußballer mochten mich.
Ausdauertraining und Spaß, geht das doch?
Irgendwann in der Zeit meiner Wehrpflicht (Anfang der 90er Jahre, schei… bin ich alt) kam meine Sinneswandel hin zum Ausdauersport. Ich hatte in dieser Zeit, mit meinem damals neues Mountainbike die Bergwelt und Almen in der traumhaften Berchtesgadener Gegend erkundet. Außerdem kam ich durch die Gebirgsjäger zum Skitourengehen, was mir von Anfang an wahnsinnig Spaß bereitet hatte.
Aber dieser neue Spaß war mit einem Begriff verbunden und dieser hieß „oh Schreck“: Ausdauer!!! Für mich aber überraschend, das Trauma schien verflogen, denn auf einmal wurde meine Kondition besser und besser. Ich sagte mir nur innerlich ganz stolz: „Geht doch, und alles auch ganz ohne zu „kot…“
„Das ist echte intrinsischer Motivation, welche Dir den Sinneswandel bereitet hat!“, hat mir mal ein Freund erklärt. Der hat übrigens gerne mit so schlauen Begrifflichkeiten um sich geworfen. Aber er hatte recht, denn das beschreibt die Bereitschaft, etwas aus der inneren Freude, oder nur getrieben vom inneren Willen, zu erreichen. Mein Ziel war es in dieser Zeit möglichst viel von der Gegend zu erkunden und durchaus einzigartige Touren zu erleben.
Ich hatte in der Zeit dann mit den ersten lockeren Ausdauerläufen begonnen. Und irgendwann wollte ich es einfach wissen, was für eine Zeit möglich ist. Also habe ich mich zu meinem ersten Halbmarathon angemeldet, um sich einfach mal eine Messlatte zu legen. Im Nachhinein war es damals sicher wichtig, dass ich mir die Messlatte realistisch gelegt hatte, so dass die Zielzeit für mich als Lauf-Einsteiger auch erreichbar war.
Meinen ersten Halbmarathon absolvierte ich in knapp über zwei Stunden, wobei ich die zwei Stundenmarke anvisiert hatte. Ziel nicht ganz geschafft, aber die Messlatte war zumindest ungefähr auf der richtigen Höhe. Ein Jahr später, mit dem einfachen Ziel sich gegenüber dem letzten Jahr nur zu verbessern, schaffte ich die Distanz bereits in 1:48 Minuten.
Das ist inzwischen alles etliche Jahre her und nach den vielen kleinen Schritten, schneller zu laufen, absolvierte ich letztes Jahr den Ingolstadt Halbmarathon in 1:33 Stunden. Wie schon damals in meiner Jugend, nicht schlecht und im Großen und Ganzen ganz gut dabei. Anders betrachtet hat sich meine „Sportkarriere“ um 180° gedreht, da aktuell die damals verpönte Ausdauer zu meinen Stärken gehört und meine Schnellkraft und die anderen Disziplinen sicher nicht mehr erwähnenswert sind.
Laufen allein ist zu wenig…
Aber als alter Mehrkämpfer war mir nur Laufen zu wenig, darum wollte ich noch eines draufsetzen und nehme seit ungefähr 10 Jahren regelmäßig an Triathlons teil. Es sind zwar im Jahr nur max. 1-2 Wettkämpfe und auch nur die Olympische Distanz, aber auch diese Teilnahme gehört zu meinen persönlichen Jahreszielen.
Hier geht mir zwar regelmäßig nach dem ersten Kilometer im Wasser die Frage durch den Kopf: “Warum mache ich das überhaupt?” (Glücklicherweise stellen sich wohl einige Teilnehmer, an immer der ungefähr gleichen Stelle diese Frage). Ich könnte genauso gemütlich in der Sonne sitzen und eine Halbe Bier trinken. … und genau das mache ich immer, nachdem ich durch den Zielbogen gelaufen bin und das Bier schmeckt dann umso besser.
Am Ende hat das einfach nur Spaß gemacht, Du bist stolz, Deinen „Schweinehund“ überwunden zu haben und im Idealfall wirst Du sogar damit belohnt, dass Du Dein persönlich gesetztes Ziel erreicht hast.
Resümee:
Der weiseste Spruch der mir dazu eingefallen ist: „Ziele haben ein Ziel, nämlich ein Ziel.“ Oder anders: Ein Ziel, das machbar und messbar ist (Zielzeit), hat einen Stichtag und der heißt Wettkampftermin.
… und die wichtigste Erkenntnis: Nach der Zielüberquerung schmeckt das Bier am besten.
Ausdauersport und die Ausdauer einer Unternehmensgründung
Der Sport und die Gründung eines Unternehmens mögen zwei verschiedene Dinge sein. Ich glaube aber, dass ich die im Sport gewonnene Zielstrebigkeit in die Unternehmensgründung einbringen konnte. Die vorher beschriebene intrinsische Motivation konnte ich ebenfalls auch auf meine Unternehmensgründung projiziert.
Ich habe nebenberuflich gegründet – es gab also wenige materielle Notwendigkeiten. Um ein bisschen so schlau daherzureden wie mein schon erwähnter „Klugscheißer“ Freund, hier würde man von der extrinsischen Notwendigkeit sprechen. Ich bin überzeugt, dass nur die materiellen Ziele nicht der Schlüssel zum Erfolg sind.
Mit meinen damals 45 Jahre hatte ich nicht unbedingt das klassische Alter eines Gründers. Weder Vollbart, noch eine Tätowierung bis zum Hals machten mich außerdem optisch zu einem Hippster oder dem Trendsetter schlechthin. Mein Studium liegt schon Jahrzehnte hinter mir, ich habe einen eigentlich herausfordernden und recht gut bezahlten Job, stehe mitten im Leben, mit Familie zwei Kinder, warum soll ich mir den Stress einer Firmengründung antun?
Weil ich es, genau wie bei meinem ersten Halbmarathon wissen wollte wie sich so etwas anfühlt. Und wenn man es nicht versucht und einfach losläuft, wie soll man zu der Erkenntnis kommen? Mich haben damals meine Freunde motiviert, die Potential in meinem Produkt gesehen haben. Ich hatte mir damals für meine neuen und künstlerisch gestalteten Freeride-Ski ein Halterungssystem überlegt, da ich nichts brauchbares auf dem Markt zum Kaufen gefunden hatte.
Ich wollte meine Emotionen von meinem eindrucksvollen Skitourenurlaub in Norwegen in einer besonderen Art konservieren. Das Hardware-Interface zu meinen Emotionen waren eben diese neuen Skier, welche ich unbedingt im Wohnraum unterbringen wollte, um mich regelmäßig an diese schöne Zeit zu erinnern. Und das schaffe ich jedes Mal, wenn ich an meinen Skiern vorbei gehe.
Also habe ich mich ran gemacht und meine 3h tägliches Pendeln in die Arbeit endlich mal sinnvoll genutzt und meine Produktidee in einem Businessplan formuliert. Hier kam dann auf einmal auch wieder das Thema Wettkampf auf.
Denn zeitgleich zu meiner Gründeridee hat bei uns in Rosenheim der Gründerpreis Wettbewerb stattgefunden, wo die besten Businesspläne der Region ausgezeichnet wurden. So bin ich also auch bei diesem „Wettkampf“ angetreten, nur mit meinen Prototypen in der Hand und mit meinem Businessplan, bei dem ich mich wirklich ins Zeug gelegt habe.
Von ca. 45 Startups, welche damals mitgemacht haben, war ich mit meiner Idee tatsächlich gleich unter den Preisträgern. In meiner Wettkampfzeit eher selten, aber es tut schon gut und motiviert extrem, wenn man dann mal wieder mal auf dem „Treppchen“ steht.
Meine Geschäfts-Idee für den leidenschaftlichen Sportler:
Ich habe mir das Clipboart® überlegt, eine multifunktionale Wandhalterung mit der man das, was man besonders liebt, in Räume bekommt, in denen man sich besonders wohl fühlt. Mir war schnell klar, dass meine Kernidee mit meinen Skiern, sich auf fast alle anderen Sportarten übertragen lässt. Das Spektrum reichte hier vom coolen Boarder hin zu der Kategorie meines Schwiegervater, der eben nicht ganz so cool ist, aber mit genauso viel Leidenschaft seinem Golfsport nachgeht. Ich sag immer: „ Schei.. egal was Du machst, Hauptsache Du bist mit Leidenschaft dabei!“
Snowboard, Ski, Rennrad, Wakeboard, Kiteboard, Longboard, Mountainbike, Fußball, Snowboard… mussten meistens aus Platzgründen irgendwo im Keller, oder in der Garage verschwinden. Viel zu schade, wo doch jeder so viele positive Emotionen mit seinem Sport verbindet.
Mittlerweile habe ich eine ständig wachsende Fangemeinde unter den „Clipboardern“ und nach der ersten Kleinserie im Jahr 2016 von 100 Clipboarts gab es nicht nur eine Neuauflage, sondern auch eine Erweiterung der Clipboart® Familie um unterschiedliche andere Wandhalterungen für andere Sportgeräte und Sportutensilien, Golfbälle, Inlineskates, Eishockeyschlittschuhe, Langlaufski, Helmhalterungen, … und die Ideen gehen mir nicht aus.
Alles immer getreu dem Motto: „Präsentiere, was du liebst. Genieße, was du kannst.“
Ich vertreibe die Produkte auf dem E-Commerce Shop www.clipboart.de. Meine Produkte sind allerdings auch auf weiteren Verkaufskanälen erhältlich.
Resümee:
Im Nachhinein glaube ich, dass mich der Sport erst richtig fit für meine Gründung gemacht hat. Ich habe gelernt, durchzuhalten und sich erreichbare Ziel zu setzen. Man muss in jeder Phase, die Leidenschaft zum Vorschein bringt, einen machen lassen was ihm Spaß macht.
Mach Dein Ding mit Spaß und Leidenschaft!
In diesem Sinne: Gib nicht auf – lauf weiter!
Clipboart ® – Die Wandhalterung für Dein Lieblingssportgerät!
- Diese neuartige und innovative Wandhalterung ist eine hochwertig verarbeitete Schreinerarbeit aus Multiplexholz.
- Durch die dezente Ausführung kommt das Design Deines Sportgerätes voll zur Geltung.
- Gängige Halter können entweder nur horizontal, oder nur vertikal montiert werden. Mit dem Clipboart® können die Skier, oder Boards frei an der Wand, komplett wandparallel, angebracht werden. Bei der Ausführung für Fahrräder kann einfach die Winkelstellung des Oberrohres eingestellt werden.
- Durch die Multifunktionalität kann die Klemmbreite des Clipboart® jederzeit an ein neues Sportgerät angepasst werden. (Im Sommer Longboard, im Winter Ski, oder Snowboard – KEIN PROBLEM!).
- Dein Sportgerät kann einfach mit einem Handgriff zum Ausüben Deines Sportes entnommen werden und genauso schnell auch wieder im Halter arretiert werden.
- Um Dein Sportgerät und Deine persönliche Leidenschaft auch nachts in Szene zu setzen, wird optional eine fest integrierte, Akku betriebene LED Einheit angeboten.
Resümee:
Dein Sportgerät = ein echt individueller Wandschmuck!
… und noch was zum „Feldkirchner 5-Kampfes“ (wer ist der beste Allround Ausdauersportler der Region)
Wenn ich schon mal was in einen Ausdauerblog schreibe, dann wollte ich auch noch ein paar Zeilen zu unserem Feldkirchner-Fünfkampf schreiben, den ich seit 7 Jahren im Landkreis Rosenheim organisiere.
Dies ist ein Traditionswettkampf der seit mittlerweile 36 Jahren durchgeführt wird. Die Teilnehmerzahl dieser Ausdauer Wettkampfserie ist limitiert auf 60 Erwachsene und 40 Schüler/Schülerinnen. Die Wettkämpfe finden über das ganze Jahr verteilt statt, wobei zwei Winterdisziplinen und 3 Sommerdisziplinen absolviert werden müssen.
Die Start-Disziplin ist im Regelfall im Januar die Zeitnahme beim Langlaufen (Skaten). Als weitere Winterdisziplin gibt es einen professionellen Riesentorlauf zu bewältigen. Im Sommer geht es mit dem Rad-Einzelzeitfahren und der Zeitnahme beim Schwimmen weiter. Als Abschuss Disziplin wird noch auf einer anspruchsvollen Waldstrecke ein Crosslauf durchgeführt.
Mit Hilfe einer Altersformel konnte eine faire Lösung gefunden werden, auch älteren Teilnehmern die Chancen auf die vorderen Plätze zu geben. Wenn Euch der Wettkampf interessiert, dann könnt Ihr Euch hier https://feldkirchner-5-kampf.jimdo.com/ tief gehender informieren. Gewinner sind sozusagen zugleich die besten Allround-Ausdauersportler der Region Rosenheim. Oft sich es nur wenige Punkte Unterschied die über den Sieg entscheiden. Daran erkennt man, dass schon ein kleiner Fahrfehler z.B. beim Skifahren mit wenigen zehntel Sekunden Zeitverlust, den Sieg kosten kann.
Vielleicht kann sich jemand zu diesem einzigartigen Ausdauerwettkampf motivieren.
Ich hoffe meine kleine Sportlebensgeschichte hat Euch gefallen und im Idealfall sogar motiviert, Euer Ding immer mit viel Feuer und Spaß weiter zu betreiben.
Über den Autor:
Als ausgebildeter technischer Produktdesigner, Ingenieur und leidenschaftlicher Sportler habe ich mir schon seit längerer Zeit Gedanken gemacht, wie bekomme ich das, was ich besonders liebe, in Räume, in denen ich mich besonders wohl fühle.
Snowboard, Tourenski, oder Bike mussten meistens aus Platzgründen irgendwo im Keller, oder in der Garage verschwinden. Viel zu schade, wo doch so viele positive Emotionen damit verbunden sind. In einem eindrucksvollen Norwegenurlaub reifte diese Idee zur ersten Skizze.
Mittlerweile habe ich eine ständig wachsende Fangemeinde unter den „Clipboardern“ und nach der ersten Kleinserie im Jahr 2016 von 100 Clipboarts gibt es nicht nur die nächste Auflage, sondern auch eine Erweiterung der Clipboart® Familie von unterschiedlichen anderen Wandhalterungen für andere Sportgeräte und Sportutensilien, wie Rennrädern, Mountainbikes, Golfbälle, Inlineskates, Eishockeyschlittschuhe, Tischtennisschläger, Langlaufski, Helmhalterungen, …
und die Ideen gehen mir und mittlerweile einem kleinen Team nicht aus.
Immer getreu unserem Motto: „Präsentiere, was du liebst. Genieße, was du kannst.“
Euer junggebliebener, dafür nicht ganz so hippster Gründer- Oldi
Christian Pausinger
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