Mögen die Grenzen, an die du stößt, einen Weg für deine Träume offen lassen. (Altirischer Segenswunsch)
Heute geht es um Grenzen – ums Scheitern – ein unangenehmer Aspekt im Leben, den viele gerne ausblenden. Scheitern hat so einen faden Beigeschmack von Schwäche.
Motivationsgurus erklären uns, dass jeder seine persönlichen Grenzen immer weiter verschieben kann. Ist das wirklich so? Ich habe da so meine Zweifel.
Höher – schneller – weiter ist eben nicht immer das Ziel, auch wenn ich das lange selbst dachte. An drei Beispielen aus meinem Sportlerleben möchte ich dir zeigen, dass deine Grenzen nicht nur zum Verschieben da sind.
#1 Mein erster Halbmarathon: Grenzen verschieben
Meine Beine sind Blei und es geht mir richtig schlecht. Es sind aber auch nur noch gut 2 Kilometer. „Weiter – immer weiter“ dröhnt es in meinem Kopf. Ich schleppe mich mehr voran, als dass ich laufe.
Mein Zeitziel schwindet immer mehr aus den Augen, weil ich viel zu schnell angelaufen bin. Aber weit ist es nicht mehr. Nur noch um die nächste Ecke und dann ist es bald geschafft.
Doch hinter der nächsten Ecke erwartete mich nicht das Ziel, sondern der Mann mit dem Holzhammer. Augenblicklich geht nichts mehr. Krämpfe, Schmerzen – das volle Programm. Das darf doch nicht wahr sein!
So kurz vorm Ziel aufgeben? Das geht nicht – niemals. Also kämpfe ich mich Schritt für Schritt voran. Längst mehrheitlich gehend statt laufend. Doch ich komme mit jedem Schritt dem Ziel näher. Und so schaffe ich es schließlich unter größten Qualen ins Ziel bei meinem ersten Halbmarathon.
Ich hatte im Rennen eine Grenze erreicht. War an mein Limit gegangen und habe es schließlich verschoben. Und das nachhaltig.
Um diese Erfahrung reicher stieg mein Selbstvertrauen und auch mein Durchhaltevermögen. Nach einiger Zeit der Erholung waren jetzt auch größere Ziele erreichbar.
Ich hatte meine Lektion gelernt. Auf die harte Tour zwar, aber letztlich war das ein Schlüsselerlebnis auf dem Weg zum Sportler. Meine Erkenntnis aus dem ersten Halbmarathon:
„Ich kann viel mehr als ich mir jemals zugetraut hatte.“
Die Schmerzen von damals hatte ich übrigens so nie wieder – nicht beim Marathon, nicht bei Radrennen und auch nicht beim Ironman.
#2 Mitteldistanz – Scheitern beim ersten Versuch
Ich bin aufgeregt – sehr aufgeregt. Mein Arbeitskollege neben mir wirkt dagegen wie die Ruhe selbst. Der hat ja auch gut reden – ist schließlich deutlich fitter und schneller als ich. Vor mir steht mein erster Mitteldistanz-Triathlon: 2km Schwimmen, 80km Radfahren und 20km Laufen.
Aber ist es wirklich nur Aufregung? Nein – es ist mehr. Ich habe Angst! Angst, vor den 2km Schwimmen, die jetzt bei meiner ersten Mitteldistanz bevor stehen. Ich bin noch nie 2 Kilometer am Stück geschwommen und erst Recht nicht kraulend.
Das Kraulen ist es, was mir Angst macht. Erst vor ein paar Wochen habe ich meinen ersten Kraulkurs erfolgreich absolviert. Ich bin jetzt in der Lage, einige Bahnen langsam, aber durchgehend zu kraulen. Und nun 2000 Meter. Aber gut – der gebraucht erstandene Neoprenanzug wird mir helfen und notfalls schwimme ich Brust, das werde ich schon schaffen.
Peng – der Startschuss ist gefallen und ich reihe mich am Schluss in die Schwimmer ein. Ich will es ruhig angehen lassen und bekommen doch nach nur wenigen Metern Panik. Niemals kann ich hier Kraulen. In einer Masse von Sportlern ist es etwas anderes, als allein auf der Bahn im Schwimmbad. Also wechsle ich in den mir bekannten Bruststil.
Nach etwas mehr als der Hälfte beginnt der Neoprenanzug richtig zu nerven. Beim Brustbeinschlag stört er mehr, als das er hilft und was ist das? Ein Krampf – ich kriege diesen schei** Krampf nicht weg. Zum Glück ist das Schwimmen im Kanal und ich schwimme die paar Meter an die Seite an den Rand und dehne den Krampf weg. Natürlich stehe ich längst auch unter genauer Beobachtung der Wasserwacht.
So geht es weiter bis zum Schwimmausstieg – ein paar Meter Schwimmen – Krampf – an die Seite – dehnen – weiter. Irgendwann krabble ich mehr aus den Fluten als dass ich locker in die Wechselzone sprinte. Ein Blick zurück – Mist! Das sind doch maximal noch zwei Leute hinter mir. Ein Blick auf die Uhr – 3 Minuten langsamer und ich wäre aus dem Zeitlimit geflogen.
Die anderen waren über alle Berge und so wurden die zwei Runden zur zähen und langweiligen Angelegenheit. Das spärliche Publikum war längst gegangen und so dachte wohl auch eine Katze, dass das Rennen schon vorbei war. Mit einem Affenzahn schoss das Tier aus einem Maisfeld in Richtung der nahen Häuser auf der anderen Straßenseite. Ich fuhr zu diesem Zeitpunkt auf den Triathlon-Lenker liegend mit etwa 30 Sachen und schon reichlich müde die Straße zwischen Maisfeld und Tier entlang.
“Gilt rechts vor links auch für Katzen?”, schoss es mir noch durch den Kopf und ich fuhr schnurstracks über das arme Vieh, taumelte wie mit 2-Promille im Blut und stürzte schließlich der Länge nach. Die Katze – wohl noch mit mehreren ihrer sieben Leben gesegnet – rappelte sich auf und lief davon. Ich tat es ihr nach, richtete mein leicht verbeultes Rad und fuhr die restlichen wenigen Kilometer in die zweite Wechselzone. Dort wurde ich schon sehnlichst erwartet, schließlich wollten die Helfer Feierabend machen. Es war wohl nur noch ein gutes Dutzend Athleten auf der Radstrecke.
Mit großem Geschrei kamen mir gleich mehrere Helfer entgegen und nahmen mir das Rad ab. Was denn da passiert wäre? Ich schaute sie erst fragend an und dann auf mein Bein, welches blutüberströmt war. Das hatte ich in der Aufregung gar nicht wahr genommen. Die Wunde musste unbedingt versorgt werden, aber ich wollte doch noch einen Halbmarathon laufen. Das Sani-Zelt befand sich einen guten Kilometer entfernt im Zielbereich. Also trabte ich los – die Schmerzen waren einigermaßen erträglich.
Zu allem Übel kam mir noch mein Kollege entgegen gelaufen. Er war auf absolutem Bestzeitkurs und ging gerade auf seine letzte Laufrunde. Da würde er wohl ewig im Ziel auf mich warten müssen. Ich musste erst einmal zur Versorgung meiner Wunden. Der Sanitäter schaute sich die Wunde an und versorgte sie in aller Ruhe und mit entsprechender Sorgfalt. Heeeey – ich war noch im Rennen! Wirklich? Als ich nach gefühlt endlosen Minuten das Zelt verließ, war die Motivation auf den Nullpunkt gesunken. Das Adrenalin hatte meinen Körper verlassen und die Schmerzen gepaart mit unendlicher Müdigkeit und dem Gedanken an einen einsamen Halbmarathon ließen mich aufgeben. DNF – did not finish! Keine Ahnung – ob ich das überhaupt geschafft hätte. Gut wäre es sicher nicht gewesen.
Mit diesem Erlebnis war die Erkenntnis verbunden, dass ich nichts übers Knie brechen und lieber erst einmal kleinere Brötchen backen sollte. Langsam, behutsam und dadurch verletzungs- und auch sturzfrei steigerte ich mich in den nächsten Jahren. Schritt für Schritt ging es ohne weitere Katastrophen und Rückschläge voran. Eine für mich unglaublich gute Bestzeit im Halbmarathon, der erste äußerst erfolgreiche Marathon, die erste gelungene Mitteldistanz im Triathlon und weitere wunderschöne Wettkämpfe ließen mich dann irgendwann zu den Sternen greifen.
Ausschnitt aus meinem Buch „Endlich mehr Sport“ – hier erhältlich…
#3 Stürze mit dem MTB – Grenzen akzeptieren
Eigentlich bin ich kein Bruchpilot. Die Stürze in den letzten Jahren kann man mit den Fingern einer Hand abzählen und trotzdem haben sie mir in diesem Jahr die Grenzen aufgezeigt. Nach dem Erreichen des Ironman (3,8km Schwimmen, 180km Radfahren, 42km Laufen) wollte ich abseits vom Triathlon mir neue sportliche Herausforderungen suchen.
„Sella Ronda Hero“ war so eine. Ein MTB-Rennen um das Dolomitenmassiv – eine traumhafte Gegend und das angeblich härteste Rennen Europas. Eine echte Herausforderung! Konditionell sollte die „kleine“ Runde (60km, 3200Hm) machbar sein, doch wie sah es mit meinen Technikkünsten aus?
Vor meiner bescheidenen Triathlon“karriere“ saß ich ein paar mal im Jahr im MTB-Sattel, doch in den letzten Jahren war eher das Rennrad mein steter Begleiter. Schwäche erkannt und es hieß daran zu arbeiten. Erst trainierte ich mehr als sonst auch meine Kraft und dann buchte ich im Frühjahr einen Fahrtechnikkurs.
Dort war ich anfangs sehr motiviert – die Grundlagen beherrschte ich. Doch dann die erste richtig schwierige Passage im Gelände – einen mittelgroßen Baumstamm sollte ich überfahren. Wieder war da die Angst, ich fuhr an und legte einen kapitalen Überschlag hin. Uffff! Erstmal durchatmen – der Guide fragte mich, ob alles ok war. War es – körperlich hatte ich keinen Schaden genommen. Glück gehabt!
„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.“, meinte der Guide nachdem er sich versichert hatte, dass ich unversehrt war. „Die schlechte: Du fährst solange über den Stamm, bis du es geschafft hast. Die Gute: Du wirst es auf jeden Fall schaffen!“ Ich protestierte – aber nur kurz und startete dann den zweiten Versuch. Mit wackligen Beinen fuhr ich auf den Baumstamm zu und…..
…..schaffte es gerade so. „Gut gemacht – nochmal!“, kam vom Guide. Neuer Versuch – diesmal schon weniger wackelig. Wieder geschafft! Nach drei weiteren Versuchen fragte ich mich, was eigentlich mein Problem beim ersten Mal war. Einen kleinen Knacks in meiner Seele hatte diese Geschichte dennoch hinterlassen.
Nur wenige Wochen später im Training der nächste Sturz. Diesmal auf einer recht einfach Schotterpassage bergab. Mein Vorderrad rutschte weg und ich machte Bekanntschaft mit dem Boden. Zum Glück war ich nicht sehr schnell. So hielten sich die Schürfwunden und die leichte Hüftprellung einigermaßen in Grenzen und die kaputten Klamotten war ersetzbar. Der nächste kleine Knacks im Kopf – gut 6 Wochen vor dem Rennen.
Weitere 3 Wochen später dann die Krönung. Ich fuhr mit dem MTB von der Arbeit nach Hause. In der Ebene, an der Isar entlang – und ich fuhr schnell – sehr schnell. Meine Form war langsam richtig da und der Druck auf dem Pedal direkt proportional mit dem Fahrspaß. Was für eine Gaudi – nach einem Bürotag da entlang zu düsen.
An dem Tag war es noch etwas feucht und das wurde mir zum Verhängnis. Auf einer Holzbrücke rutsche ich weg – mit knapp 30 Sachen knallte ich auf den Boden. Auf die Hüfte, die gerade am abheilen war. Mir blieb die Luft weg und ich sprang auf, um mich kurz am Geländer festzuhalten. Als mir die Luft wieder kam, merkte ich, dass nichts kaputt war. Was war ich nur für ein Glückspilz! Ein Glückspilz, der in diesem Moment wie ein Rohrspatz schimpfte. Das Bike war auch ok und so fuhr ich langsam nach Hause.
Das Erlebnis ließ mich nicht mehr los – dauernd sah ich Bilder vor mir, die mich in einem Südtiroler Krankenhaus sahen. Nochmal würde ich nicht so viel Glück haben und beim Gedanken an das MTB-Rennen kam regelrecht Panik auf. Respekt vor der Herausforderung ist ok und wichtig, aber Angst ist kein guter Begleiter und so sagte ich den Start beim Hero ab und begleitet „nur“ einen Freund bei dem Rennen.
Meine Grenze war erreicht – ich hatte die Lernzone in Richtung Panikzone verlassen. Diese Grenze galt (und gilt) es zu akzeptieren.
Grenzen sind nicht nur zum Verschieben da
3 Beispiele aus meinem Leben – drei unterschiedliche Ergebnisse. Einmal wurden die vermeidlichen Grenzen überwunden, einmal beim Versuch gescheitert und einmal schon vor dem Start die Grenze akzeptiert. Grenzen sind eben nicht nur zum Verschieben da. Manchmal musst du (und ich) deine Grenzen akzeptieren, Scheitern in Kauf nehmen und die Grenzen nur in ganz kleinen Schritte verändern.
Neben körperlichen und mentalen Grenzen gibt es auch die Grenzen der Umstände. Ein Sportler mit Familie, Kinder und einem 50h-Job wird nicht zum Ironman – zumindest nicht ohne Kollateralschaden. Akzeptiere das und backe kleinere Brötchen- sie können nicht weniger spannend sein.
Hauptsache du bleibst in Bewegung – höher, schneller, weiter ist eben nicht immer das richtige Ziel!
Wie schaut es bei dir aus? Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Berichte doch in den Kommentaren davon. Ich bin gespannt!
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Torsten
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Über den Autor: Torsten Pretzsch
Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.
Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.
Hey Torsten!
Sehr persönlicher Artikel, man kann sich richtig in dich hineinfühlen.
Bei meinem ersten Halbmarathon ging es mir ähnlich, wahrscheinlich neigt man dazu, das ganze zu unterschätzen, vor allem, weil man immer etwas schneller läuft, als man es sich vorgenommen hat. 😉
Kleine Schritte und immer neue, angepasste Ziele sind denke ich der Schlüssel zum Erfolg.
Viele Grüße
Pat
Danke Pat – ja manchmal bringen einem viele kleine Schritte eher und besser zum Ziel als ein großer.
Viele Grüße
Torsten
Hallo Torsten,
ein toller Artikel. Die Geschichte über deine erste olympische Distanz hat mich zum Lachen gebracht; die arme Katze…
Einen ähnlichen Unfall mit dem Mountainbike hatte ich im letzten Sommer auch. Früher war zwar schon mit dem MTB in den Bergen unterwegs und bin sogar mit einem schlechten MTB auf das Karweldelhaus (1765 m) ohne Unfälle gefahren. Im letzten Sommer stürzte ich mit dem gleichen MTB auf einem harmlosen Schotterweg fast vor der Haustür, weil ich zu stark bremste und landete auf das Gesicht und vor allem auf die Nase. Ich hatte Glück, dass am Abend in der einsamen Gegend ein paar Leute unterwegs waren, die mich ins Krankenhaus brachten. Die ersten Tage verließ ich das Haus nicht, danach musste ich beim Laufen bemitleidende Blicke der Läufer und Spaziergänger im Wald ertragen und war froh, dass das Gesicht nach 2 Wochen wieder normal aussah. Trotz des Unfalls schließe ich das Mountainbiken für die Zukunft nicht aus, allerdings brauche ich ein gutes Mountainbike und werde in den Bergen vorsichtig, nur auf breiten Forstwegen fahren.
Was die Wettkämpfe betrifft, habe ich meine ersten Erfahrungen 2015 gemacht und alles erfolgreich absolviert: zwei 10-km-Läufe, einen Halbmarathon, zwei Marathons sowie einen Triathlon (Volksdistanz). Alle Ziele habe ich erreicht, ohne ein professionelles Training. Obwohl ich nicht langsam war (den 10-km-Lauf habe ich in 50 Minuten und den München Marathon in 4:15 absolviert), hat mich dies nicht motiviert, an weiteren Wettkämpfen nach dem Winter teilzunehmen. Warum? Es waren nicht meine Ziele. Nach fast 40 Jahren, in denen ich mich sportlich kaum betätigt habe, haben mich meine sportliche Leistung am Anfang beeindruckt. Außerdem hat mich mein Freund überzeugt, der im letzten Jahr seinen ersten großen Ironman absolviert hat, am ersten Wettkampf teilzunehmen. Im letzten Winter haben wir dann erste Winterwanderungen unternommen, obwohl ich früher immer Angst vor der Kälte hatte und den Winterurlaub auf den sonnigen Kanaren am liebsten gemacht habe. Die härteren Bergtouren in der wunderschönen Bergwelt haben mich derart begeistert, dass wir im letzten Sommer den ersten Viertausender nur zu zweit bestiegen haben. Es war eine abenteuerliche und nicht ungefährliche Bergtour. Auf dieser Hochtour hat sich herausgestellt, dass meine nicht so schlechte Kondition im Tal auf der Höhe von 3000-4000 Meter versagt hat. Ich war die langsamste von allen Bergsteigern, die an diesem herrlichen Tag unterwegs waren. Nach der Besteigung des Viertausenders habe ich endgültig verstanden, dass Wettkämpfe nicht die Ziele sind, die mich glücklich machen. Es sind erlebnisreiche Berg- und Radtouren inmitten der wunderschönen Natur, bei denen ich die vermeintlichen Grenzen wie Angst, Bequemlichkeit und Kondition ebenfalls verschieben muss. Vor 6 Jahren hätte ich nicht mal geglaubt, dass ich nach meinem 40. Geburtstag noch einen Viertausender besteige, alleine 10 Tage mit dem Rucksack auf den Griechischen Inseln reise oder eine 150-km-Tagestour mit dem Rennrad unternehme.
Die Grenzen mag ich nicht unbedingt akzeptieren. Aber ich bin da eher eine Ausnahme. Nicht nur die vermeintlichen körperlichen und mentalen Grenzen habe ich verschoben, sondern die familiären Umstände. Meinen unpassenden Ex-Mann habe ich vor 5 Jahren verlassen und genieße jetzt jedes zweite Wochenende „kinderlose Zeit“, wenn mein Sohn seinen Papa besucht, die ich für sportliche Touren und Aktivitäten perfekt nutzen kann. Ein 50-Stunden Job im Angestelltenverhältnis kommt für mich nicht in Frage, weil ich die Freiheit und Freizeit zu sehr schätze und seit 12 Jahren selbstständig im Homeoffice arbeite.
Auf jeden Fall stimme ich dir vollkommen zu „Hauptsache du bleibst in Bewegung – höher, schneller, weiter ist eben nicht immer das richtige Ziel!“.
LG
Ina
Hallo Ina,
vielen Dank für dein ausführliches Posting und die spannende Geschichte. Eine tolle Entwicklung, die du da hingelegt hast. Ich hab zwar (gerne) den 45h-Job als Angestellter, aber verstehe was du meinst und nehme mir dort auch die Freiheiten, die ich brauche. Zum Beispiel im Februar/März 4 Wochen Auszeit in Neuseeland.
Viele Grüße
TORSTEN
Ich denke, als Mann kann man eher einen 45-Stunden ausüben – gerade wenn der Job Spaß macht… Da ich aber als Frau viele andere Verpflichtungen habe wie Kind und Haushalt, bin ich sehr froh, dass mir meine Selbstständigkeit die Flexibilität ermöglicht und ich eine Arbeitswoche von nur 20 bis 30 Stunden habe…
4 Wochen Auszeit in Neuseeland hört sich spannend an. Das kann ich wiederum nicht – maximal 2 Wochen Urlaub. Auf jeden Fall viel Spaß!
LG
Ina
Dankeschön, aber in wie fern ein Mann keine Verpflichtung in Sachen Haushalt und Kinder hat, erschließt sich mir im 21.Jahrhundert nicht. 😉
Sehr nachdenklicher, aber auch motivierender Artikel. Passt zu meinen Vorhaben. Möchte nämlich meinen ersten Halbmarathon im nächsten Jahr laufen. Ein großes Ziel für mich in meinem Alter, zumal ich mich erst im letzten Jahr auf die Langstrecken gewagt habe. Allerdings habe ich keinen Zeitdruck. Ich möchte ihn nur gesund finishen. Und an der Gesundheit hängt eben alles.
Das stimmt, Robert. Und da ist ein tolles Ziel.
Viel Erfolg dabei – ich habe heute die Zusage für den Berlin-Marathon 2017 bekommen und hab damit nächstes Jahr auch wieder ein ambitioniertes Ziel.
Viele Grüße
Torsten