Der Mann mit dem Hammer
Ein Gastbeitrag von Mario Zozin Als Filmemacher sucht man immer nach neuen Geschichten. Doch bei meinem ersten Marathon kam es genau umgekehrt. Bei Kilometer 32 kam die Geschichte zu mir – in Form eines brachialen Mannes, der mich mit allen Mitteln zum Aufgeben zwingen wollte. Jeder Marathonläufer fürchtet ihn. Üblicherweise wartet er zwischen Kilometer 30 und 35. Dann schlägt er zu. Immer wieder und wieder. Beine werden plötzlich schwer wie Blei. Es setzen Krämpfe oder auch Seitenstechen ein, gefolgt von dem Gefühl totaler Erschöpfung. Die Rede ist vom sog. „Mann mit dem Hammer“, der den plötzlichen Leistungseinbruch infolge eines Kohlenhydratmangels beschreibt. Denn nun holt sich der Körper die benötigte Energie nur noch über die Verbrennung von gespeicherten Fettzellen – und das kostet viel Sauerstoff und Energie. Unter uns Läufern ist der Mann mit dem Hammer ein bekannter Mythos, aber vor meinem ersten Marathon hatte ich lediglich mal von ihm gehört …