Ein Gastbeitrag von Thomas Hammermeister
Aller Anfang ist schwer – lautet ein beliebter Spruch zur Motivation. Doch als Triathlet weiß ich: Das ist komplett falsch! Ja, der Anfang ist doch federleicht, oder? Wenn du dir dein Ziel gesteckt hast und es endlich losgeht, da trägt dich Euphorie, du fliegst auf den ersten Metern und hast richtig Bock. Der härteste Teil deiner Challenge kommt erst ein ganzes Stück später: Nämlich dann, wenn der Zauber des Anfangs verflogen ist, die ersten Kraftmomente kommen und du die ganze Anstrengung, die noch vor dir liegt, spürst.
Und für diese Phase des Rennens gilt es, sich Tricks zur Motivation anzueignen …
Kilometer 24 bis 38
Im Bild eines Marathons gesprochen, zieht sich die Phase, in der du immer wieder motivationale und körperliche Durststrecken durchlebst, von Kilometer 24 bis 38. Es ist die längste, schwerste, aber auch lehrreichste Zeit deiner Challenge. Schauen wir uns doch mal an, was dich in dieser Zeit immer wieder von deinem eigentlichen Wunsch, das Ziel zu erreichen abhält. Ich ziehe dafür gerne das Bild deines ständigen Begleiters beim Laufen heran und nenne ihn: den kleinen Mann.
In den Durststrecken lässt dein kleiner Mann keine Gelegenheit aus, dich zu fragen, warum du dir das überhaupt antust. Er ist es, der dich darauf hinweist, dass deine linke Ferse ein wenig zwickt und dass du doch lieber langsamer treten solltest. Er sagt dir auch, dass das Wetter mal wieder gar nicht einladend ist, um Laufen zu gehen, und rät dir es sich nochmal zu überlegen.
Kurz: Deinem kleinen Mann fällt immer etwas ein, warum du gerade jetzt besser auf die Anstrengung verzichten solltest.
Und genau deshalb ist die Kunst der Motivation nichts anderes, als diesen kleinen Mann in seine Schranken zu verweisen. Wann immer er dich in ein Gespräch verwickeln und überzeugen will, brauchst du ein Gegenmittel. Und das Gute an der Geschichte ist, dass dir dieser kleine Mann im Prinzip immer wieder das Gleiche erzählt. Nach meiner Erfahrung besitzt er acht Tricks – und auf die kannst du dich vorbereiten.
8 Methoden um den kleinen Mann zu besiegen!
Methode 1: Das Warum-Schutzschild
Ein starkes Warum ist dein bester Schutzschild gegen den kleinen Mann! Das kannst du während der Trainingseinheiten aufbauen, indem du dir mit entsprechenden Bildern eine Collage bastelst, sie an einem sichtbaren Ort aufhängst und dir dein Warum laufend einprägst.
Methode 2: Das Meditativkino
Meditation hilft. Ich verstehe darunter nicht das gängige im Schneidersitz-Sitzen, sondern dass du dir über den Tag verteilt Momente der Ruhe verschaffst. Du schaffst dir ein Kino, in dem du siehst, wie du deine Herausforderung erfolgreich bewältigst und spürst, wie gut du dich danach fühlst.
Dieser Anblick, dieses Gefühl gibt dir die nötige Energie, den kleinen Mann zum Schweigen zu bringen und mit Freude an die Aufgabe heranzugehen.
Methode 3: Der Karotten-Trick
Setze dir selbst eine kleine Belohnung dafür aus, wenn du dem kleinen Mann widerstehst. Das dürfen ganz einfache Dinge sein, auf die du dich freust: der Espresso nach dem Laufen, die heiße Dusche nach der nass-kalten Fahrradstrecke, den frisch zubereiteten Smoothie nach der intensiven Krafteinheit.
Methode 4: Der Unterstützer-Bonus
Wenn du ein Umfeld hast, auf dessen Unterstützung du dich verlassen kannst, hilft dir allein der Gedanke daran, den kleinen Mann beiseite zu schieben. Im Voraus zu wissen, dass sich jemand um dich kümmert, wenn es notwendig ist, ist ein dicker Bonus, wenn es um das Durchhalten geht. Und übrigens auch, um dankbar zu sein …
Methode 5: Sozialer Druck
„Druck“ klingt so negativ, aber das ist ein Druck, den du gezielt für dich selbst einsetzen kannst. Erzähle Menschen, die dich mögen und denen du vertraust, von deiner Challenge. Schildere ihnen, wie sehr du daran glaubst und was es dir bedeutet, diese Challenge zu schaffen.
Methode 6: Früher Vogel
Mich persönlich motiviert es, wenn ich meine A-Aufgaben so früh wie möglich am Tag erledigt habe. Dann kann ich mich darauf freuen, dass ich alles Wichtige schon erledigt habe und mich den Rest des Tages anderen Aufgaben widmen kann. Das ist wie „frei“ haben unter der Woche.
Methode 7: Der Logbuch-Stolz
Das ist das Schöne am Durchhalten: Es wird um so leichter, je mehr du schon durchgehalten hast. Deshalb hilft dir ein Blick in dein Logbuch über schwierige Momente hinweg: Du kannst nachlesen, was du schon alles geschafft hast und dass du schon einen langen Weg hinter dir hast.
Methode 8: Auf der Heimreise
Diese Methode gefällt mir besonders gut: Stelle dir vor, der gesamte Weg zu deinem Ziel ist wie eine Reise in die Ferne und auch wieder zurück. Sobald du 50 Prozent des Weges geschafft hast, hast du einen Wendepunkt erreicht. Ab dann bist du quasi schon auf der Heimreise. Mit jedem Schritt kommst du deinem Ziel, deinem Zuhause näher – das ist vor allem gegen Ende, wo es immer schwerer wird, ein tröstlicher Gedanke.
Es gibt sicherlich noch weitere Tricks, um den kleinen Mann zu besiegen – deshalb spricht auch nichts dagegen, dass du für dich noch weitere Methoden entwickelst. Wichtig ist, dass du um den kleinen Mann weißt – und dass du ihn austricksen kannst. Ich würde sagen, du kannst jetzt gleich damit beginnen – denn der Anfang ist doch federleicht … Also zieh’s durch!
Der Autor
Thomas Hammermeister bezeichnet sich selbst als weder im Sport noch im Beruf besonders talentiert. Daher war es etwas anderes, was ihm die Quantensprünge in seinem Leben erlaubte: Er hat verstanden, wie Erfolg funktioniert. Heute ist er Manager in einem Weltkonzern und finisht regelmäßig Triathlons wie den Ironman.
Mehr erfahren: www.thomas-hammermeister.com
Das Buch
Die eigenen Ziele erreichen, privat wie beruflich erfolgreich und dabei noch glücklich sein – wie kann das gelingen? Wie bringt ihr alles unter einen Hut? Die Möglichkeiten sind groß, die Orientierungslosigkeit oftmals auch.
Thomas Hammermeister ist es gelungen, eine Lebens-Erfolgsformel zu entwickeln, die er in seinem Buch „Zieh’s durch! So schaffen Sie Ihre Challenge im Kopf, im Job, im Leben“ vorstellt. Dieses hoch motivierende Buch begleitet euch dabei, eure großen Lebensziele zu erreichen – unabhängig davon, ob das nun der nächste Karriereschritt, Harmonie in der Familie, ein Traumurlaub oder der Hausbau ist.
- Thomas Hammermeister (Autor)
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